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DOI: 10.1055/s-2005-872463
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Homosexualität in der Kindheit - Wie offen sind wir für gleichgeschlechtliche Entwicklungen von Mädchen und Jungen?[1]
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
12. Oktober 2005 (online)

Übersicht:
Die Autorin setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit psychoanalytische Theorie und Praxis der Gegenwart der homosexuellen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gerecht werden. Dazu umreißt sie zunächst die Begriffe der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität und arbeitet homophobe Positionen in der traditionellen, aber auch in der modernen Psychoanalyse heraus. Die theoretische Perspektive ergänzt die Autorin dann um eine praktische und berichtet von drei Gesprächen, die sie mit Fachkräften aus Kindertherapie, Kinderpsychiatrie sowie Kindertagesbetreuung geführt hat. Abschließend stellt sie zwei Beispiele für eine zeitgemäße Modifikation einer psychoanalytischen Theorie der homosexuellen Entwicklung dar. Mit Blick auf den therapeutischen Alltag ermutigt sie zu einem Abbau der Berührungsängste und erinnert daran, dass Erotik, Sexualität und damit auch Homosexualität ureigenes Terrain der Psychoanalyse sind und nicht vollends biologischen Erklärungsmodellen überlassen werden sollten.
Schlüsselwörter;
Homosexualität in Kindheit und Jugend; - homosexuelle Entwicklung; - Psychoanalyse und Homosexualität; - sexuelle Orientierung
1 Nach einem Vortrag auf der 8. Arbeitstagung der Wiener Child Guidance Clinic zum Thema „Die Sexualität des Kindes” vom 2. bis 4. Juni 2004 in Wien
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1 Nach einem Vortrag auf der 8. Arbeitstagung der Wiener Child Guidance Clinic zum Thema „Die Sexualität des Kindes” vom 2. bis 4. Juni 2004 in Wien
2 Der Autor gilt als scharfer Vertreter eines „Willens zur Pathologisierung” (vgl. [1]).
Prof. Dr. U. Schmauch
Fachhochschule Frankfurt am Main · Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit
Nibelungenplatz 1
60318 Frankfurt am Main
eMail: schmauch@fb4.fh-frankfurt.de