Klin Padiatr 2005; 217: 165-174
DOI: 10.1055/s-2005-872510
Therapie von Infektionen in der Kinderonkologie

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Arzneimittelinteraktionen antimikrobieller Substanzen bei Kindern und Jugendlichen

Drug Interactions of Antimicrobial Agents in Children with CancerC. Langebrake1 , 2 , S. Uhlenbrock2 , J. Ritter3 , A. H. Groll3
  • 1Abteilung für Pädiatrische Hämatologie und Onkolgie, Medizinische Hochschule Hannover
  • 2Zentralapotheke, Universitätsklinikum Münster
  • 3Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde, Pädiatrische Hämatologie/Onkologie Universitätsklinikum Münster
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Publication Date:
15 November 2005 (online)

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Zusammenfassung

Bei Kindern und Jugendlichen mit hämatologisch/onkologischen Erkrankungen gehören antimikrobielle Substanzen zu den am häufigsten verordneten Arzneimitteln. Da sie aufgrund der Polymorbidität der Patienten meist gleichzeitig mit anderen Substanzen verabreicht werden, ist das Potenzial für Arzneimittelinteraktionen in Abhängigkeit von Substanzklasse und Zahl der gleichzeitig eingesetzten Substanzen groß. Während viele dieser Interaktion marginale klinische Bedeutung haben, sind einige mit substanziellen Risiken herabgesetzter Wirksamkeit oder Toxizität assoziiert. Vermeidung und Erkennen von Arzneimittelinteraktionen sind daher wichtige Faktoren für eine Optimierung jeder antimikrobiellen Therapie. Voraussetzung hierfür ist die genaue Kenntnis häufig eingesetzter Substanzen durch den Therapeuten und eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiken beim Einsatz von Substanzen mit potenziell relevanten Interaktionen. Der vorliegende Beitrag enthält eine Übersicht über Mechanismen und Relevanz von Arzneimittelinteraktionen antimikrobieller Substanzen in der Supportivtherapie von Kindern und Jugendlichen mit hämatologisch/onkologischen Erkrankungen sowie Strategien zu ihrer Vermeidung.

Abstract

Antimicrobial agents are among the most common therapeutics prescribed to children and adolescents with hematologic/oncologic disorders. Because of the polymorbid state of most patients, they are frequently administered concomitantly with other drugs, resulting in a considerable potential for drug interactions. While many of these interactions are of marginal clinical significance, others are associated with substantial risks of decreased therapeutic efficacy or increased drug toxicity. Prevention and recognition of drug interactions are therefore of vital importance to optimizing effective use of antimicrobials and enhancing patient outcome. Key to minimize drug interactions are a thorough understanding of the pharmacology of frequently used antimicrobial agents and a careful evaluation of risks and benefits of potentially interacting drugs. This article reviews mechanisms and clinical relevance of drug interactions of antimicrobial agents in the supportive care of children and adolescents with hematologic/oncologic disorders and provides strategies for their prevention.

Literatur

Dr. rer. medic. Claudia Langebrake

Medizinische Hochschule Hannover · Abteilung für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie

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