Rofo 2005; 177(10): 1347
DOI: 10.1055/s-2005-915972
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Doppelphasen-CT - Bessere diagnostische Genauigkeit beim Leberzellkarzinom

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Publication Date:
16 September 2005 (online)

 

Beim primären Leberzellkarzinom kann mit der Doppelphasen-Computertomographie zusätzlich zur Darstellung der Tumoren in der arteriellen Phase die Auswaschphase (2. Phase) des Kontrastmittels aus dem Tumor gezeigt werden. Bisher war die diagnostische Genauigkeit dieser Methode noch nicht überprüft worden.

Takamichi Murakami von der Universität von Osaka, Japan, u. Mitarb. bewerteten die Doppelphasen-Computertomographie während einer Arteriographie der Leber zur Diagnostik des Leberzellkarzinoms. Sie bezogen 118 Tumoren von 73 Patienten mit Leberzirrhose in die Studie ein. Die CT-Bilder wurden 5-10 s (1. Phase) und 40-50 s (2. Phase) nach Beginn einer intraarteriellen Gabe von 40-60 ml Kontrastmittel in die Leberarterie aufgenommen. 3 Radiologen analysierten getrennt die Bilder der ersten Phase allein und die der Doppelphase (Eur J Radiol 2005; 54: 246-252).

Die Sensitivität für die Erkennung der Tumoren lag beim Doppelphasen-CT mit einem mittleren Wert von 83,1% signifikant höher als die der ersten Phase allein (73,4%). Weiterhin war der positive Vorhersagewert der Doppelphasen-CT (Mittelwert 93,7%) höher als der der ersten Phase (im Mittel 87,4%). Weitere Analysen zeigten auch eine signifikant größere Übereinstimmung bezüglich der Erkennung der Tumoren im Doppelphasen-CT zwischen den 3 Gutachtern.

Die Doppelphasen-Computertomographie hatte eine höhere Sensitivität und einen besseren positiven Vorhersagewert als die Darstellung der ersten Phase allein, schließen die Autoren. Allerdings wurde diese Methode nicht mit weniger invasiven Verfahren wie der dynamischen Multidetektor-Computertomographie oder der dynamischen Magnetresonanztomographie verglichen, bei denen nur eine intravenöse Injektion des Kontrastmittels notwendig ist. Nach Literaturangaben haben auch diese Methoden eine hohe Sensitivität. Deshalb sollte die invasive Doppelphasen-Computertomographie mit Arteriographie nur zur Entdeckung sehr kleiner Tumoren oder zur Darstellung der Tumorarterie bei einer transarteriellen Embolisation angewandt werden, schreiben die Autoren.

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