Ultraschall Med 2005; 26 - OP163
DOI: 10.1055/s-2005-917444

WIE AUSSAGEKRAEFTIG IST DIE STANDARDISIERTE FETALE REALTIME 4D ECHOKARDIOGRAPHIE IN DEN HAENDEN VON UNTERSCHIEDLICH ERFAHRENEN UNTERSUCHERN? EINE SYSTEMATISCHE ANALYSE VON STIC-VOLUMINA DES FETALEN HERZENS

A Bergann 1, C Bamberg 1, G Krings 2, R Bollmann 1, KD Kalache 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsmedizin Berlin, Charité Campus Mitte
  • 2Kliniken für Kinderheilkunde und Kinderchirurgie, Universitätsmedizin Berlin, Charité Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Germany

Problemstellung: Anwendung der fetalen Echokardiographie mithilfe der STIC-Technik (Spatio Temporal Image Correlation) zum Vergleich der Diagnosesicherheit zwischen unterschiedlich erfahrenen Untersuchern

Methoden: Eine Echokardiographie des fetalen Herzens wurde durch einen erfahrenen Untersucher mit einer Ultraschallerfahrung ueber 10 Jahren durchgefuehrt. Die Aufnahme der Volumina erfolgte nur bei einwandfreien Bedingungen, die durch den erfahrenen Untersucher festgelegt wurden. Der erfahrene Untersucher und ein Untersucher mit einer Ultraschallerfahrung unter 5 Jahren erhielten die Volumina zur nachtraeglichen Beurteilung. Mit der “Spin technique“ nach Romero wurden die fetalen Volumina offline analysiert. Die statistische Auswertung erfolgte mit Kontingenztafeln.

Ergebnisse: Insgesamt wurde bei 29 Feten ein qualitativ hochwertiges Volumen des fetalen Herzens mithilfe der STIC-Technik aufgenommen. Bei 15 Feten wurde ein unauffaelliger Befund gesehen. 14 Feten wiesen Fehlbildungen des Herzens auf. Der erfahrene Untersucher konnte die unauffaelligen Befunde in 100% bestaetigen, er hatte jedoch eine Uebereinstimmung mit der pathologischen Diagnose in 71%. Der unerfahrene Untersucher konnte die unauffaelligen Befunde ebenfalls in 100% bestaetigen, er hatte jedoch mit der pathologischen Diagnose nur eine Uebereinstimmung in 21%. Nach statistischer Auswertung mit Kontingenztafeln besteht zwischen den Erkennungsraten beider Untersucher ein signifikanter Unterschied mit einem p<0,05.

Schlussfolgerungen: Die hohe Uebereinstimmung zwischen erfahrenen und unerfahrenen Untersuchern mit einer Ultraschallerfahrung unter 5 Jahren bei unauffaelligen Befunden laesst auf eine gute anatomische Reproduzierbarkeit aufgrund hoher Bild- und Volumenqualitaet der STIC-Technik schließen. Unter Verwendung dieser Technik ist es offline auch unerfahrenen Untersuchern moeglich, bei der offline-Analyse einen unauffaelligen Befund korrekt zu beurteilen. Bei den pathologischen Befunden ist die Erkennungsrate mit 71% bzw. 21% jedoch geringer. Der erfahrene Untersucher liegt damit unter der Erkennungsrate in der zweidimensionalen Ecnokardiographie, der unerfahrene weicht sogar signifikant davon ab. Damit ist die zweidimensionale Echokardiographie die Standarduntersuchnungsmethode und der offline-Analyse der stardardisierten fetalen realtime 4D Echokardiographie weiterhin ueberlegen.