Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2005-917740
Minimal-Invasive Behandlung von Mammaabszessen
Zielsetzung: Die Mastitis kommt als schmerzhafte Erkrankung vorwiegend bei der stillenden Mutter vor. Auch unabhängig einer Schwangerschaft sind entzündliche Erkrankungen des Brustdrüsengewebes mit erheblichem Schmerz und Krankheitsgefühl (Rötung, Überwärmung Druck- und Berührungsempfindlichkeit, Fieber) möglich. Die Erkrankung neigt zur Abszedierung, welche einer drainierenden Therapie bedarf.
Material und Methode: Vergleich der Therapieergebnisse bei abszedierender Mastitis durch konventionelle Chirurgie gegenüber einer sonographisch geführten, punktionsvermittelten Drainagebehandlung.
Ergebnisse: Die Diagnose und Lokalisation eines entlastungswürdigen Befundes wurde in allen 24 Fällen sonographisch gestellt. Die Punktion der Abszesshöhle erfolgte sonographisch gesteuert mit einer 16 Gauge Venenverweilkanüle. Der flexible Anteil wurde zur kontinuierlichen Drainage nichtinvasiv (Steristrip®) an der Brust fixiert und zur regelmäßigen (zunächst täglichen) Spülbehandlung (Desinfiziens, Antibiotikum) belassen. Eine zunächst intravenöse antibiotische Therapie war unabhängig der Entlastungstechnik bei allen Patientinnen erforderlich. Rezidive waren bei etwa einem Drittel der Patientinnen mit konventioneller Versorgung (Inzision/Gegeninzision) zu verzeichnen. In der Gruppe des minimal-invasiven Vorgehens kam es zu keinem Rezidiv.
Zusammenfassung: Die sonographisch gesteuerte, minimal invasive Punktion und Drainage stellt eine praktikable Alternative zur konventionellen Entlastungsbehandlung des Mammaabszesses dar. Der Verzicht auf eine Allgemeinnarkose, ein deutlich weniger invasiver Eingriff, eine Abkürzung der stationären Betreuung und vor allem das vorteilhafte kosmetische Ergebnis markieren die Vorteile gegenüber „Inzision und Gegeninzision“. Nicht alle Patientinnen eignen sich jedoch zur Punktionsbehandlung. Eine sorgfältige Auswahl der Art des Drainageverfahrens ist anhand der Größe und Lokalisation des Abszesses, der Anamnese und den Begleitkomplikationen individuell erforderlich.