Hintergrund / Ziele und Forschungsfragen: Mobile Rehabilitation ist eine moderne Rehabilitationsform, bei der ein multiprofessionelles
Team unter ärztlicher Leitung die Rehabilitation in der Wohnung des Patienten durchführt.
Mit dieser Versorgungsform soll insbesondere die Lücke geschlossen werden, die beim
Transfer von der klinischen Rehabilitation in das Lebensumfeld des Patienten auftritt.
Material und Methoden: Vom 01.09.2000 bis 15.07.2003 wurden insgesamt 243 Patienten vom Team der Mobilen
Rehabilitation behandelt (Förderung durch das BMFSFJ). Es wurden Daten zur Person,
zum Krankheitsbild und zur Schwere der Erkrankung (gemessen am Barthelindex und am
FIM) erhoben. Von insgesamt 104 Patienten konnten Daten außerdem ca. 6 Monate nach
der Entlassung aus der Behandlung gewonnen werden (Follow Up). Ergebnisse: In allen Patientengruppen (zerebrale Störungen, Störungen des Bewegungsapparates,
internistische Erkrankungen) konnte eine deutliche Verbesserung der Performance als
Ergebnis der therapeutischen Intervention gesehen werden, der in verschiedener Ausprägung
auch ein halbes Jahr nach der Behandlung noch nachzuweisen war, wenn auch abgeschwächt.
Im Bereich Kommunikation war kein Kompetenzverlust vom Messzeitpunkt 2 (Entlassung)
zum Messzeitpunkt 3 (Follow Up) nachweisbar. Im Bereich soziokognitive Fähigkeiten
nahmen die Kompetenzen der Patienten vom Messzeitpunkt 2 zum Messzeitpunkt noch deutlich
zu. Schlussfolgerungen und Diskussion: Die mangelnde Verstetigung der in der Klinik erzielten rehabilitativen Erfolge ist
ein ungelöstes Problem. Hier kann die Rehabilitation durch ein mobiles Team im häuslichen
Bereich Abhilfe schaffen, die unter Einbeziehung der sozialen Umgebung ein Prozess
in Gang setzt, der den Patienten nachhaltig stabilisieren kann. Mobile Rehabilitation
scheint also ein Strukturelement zu sein, das die bestehenden wirkungsvoll ergänzt
und für bestimmte Patienten ein Leben in weitgehender Selbständigkeit sicherstellen
kann.