Intensivmedizin up2date 2005; 1(4): 313-326
DOI: 10.1055/s-2005-921042
Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endokrinologie der Intensivmedizin

Björn  Ellger, Yves  Debaveye, Greet  Van den Berghe
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Publication Date:
29 November 2005 (online)

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Kernaussagen

Neuroendokrine Anpassungen an akute Stressoren sind im Laufe der Evolution selektioniert worden und müssen daher zunächst als positiv für das Überleben schwerer Krankheiten oder Traumen angesehen werden. Diese Anpassungen verändern sich im prolongierten Verlauf kritischer Erkrankungen. Es bleibt Gegenstand der Diskussion, welche der Adaptationen in dieser Phase irrelevant für das Überleben sind und welche sich positiv oder eher negativ auf das Outcome auswirken.

Das strikte Titrieren des Glukosespiegels auf normoglykäme Werte durch die intensivierte Insulintherapie unter enteraler oder parenteraler Ernährung ist für Patienten auf chirurgischen Intensivstationen positiv.

Eine Kombination von hypothalamischen Releasing-Hormonen führt vor allem beim somatotropen und thyroidalen Regelkreis zu einem physiologischen neuroendokrinen Sekretionsmuster und dies ruft wiederum eine kontrollierte anabole Reaktion des Stoffwechsels hervor. Dennoch müssen vor einem klinischen Einsatz erst weitere Untersuchungen zeigen, ob dieses Vorgehen geeignet ist, das Outcome zu verbessern.

Die Therapie einer relativen NNRI verbessert das Outcome von Patienten mit septischem Schock. Kontrovers diskutiert werden aber die Diagnosesicherung und die Mediakmentendosierung.

Literatur

Dr. Björn Ellger

Katholische Universität Leuven, Afdeling Intensieve Geneeskunde, U.Z. Gasthuisberg

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