Z Gastroenterol 2005; 43 - PP_5
DOI: 10.1055/s-2005-921785

Nationale Erhebung zur endoskopischen und medikamentösen Therapie der Ulcusblutung in Deutschland

J Maiss 1, A Molzahn 1, F Ruderich 1, A Naegel 1, EG Hahn 1
  • 1Med. Klinik I, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Einleitung: Ulcera sind die häufigste Ursache für obere GI-Blutungen. Ziel war die endoskop. und medikamentöse Therapie der Ulcusblutung in deutschen Akutkrankenhäusern zu erheben.

Methoden: Ein strukturierter Fragebogen wurde an 1371 Akutkrankenhäuser versendet, die Patienten mit oberer GI-Blutung versorgen. Der Fragebogen war parallel zu einer Erhebung in Frankreich (2001) gestaltet. Abgefragt wurden Strukturdaten, Organisation der Notfalltherapie, endoskopische und medikamentöse Behandlung sowie die endoskopische Therapie der Varizenblutung.

Ergebnisse: 675/1371 Fragebögen wurden zurückgesendet (49%). Die Bettenzahl der Kliniken betrug im Median 200, zu 49% waren es Häuser der Regelversorgung. Ein 24h Endoskopiedienst wird von 620/675 Kliniken gewährleistet. Fiberendoskope werden in 15% verwendet. In 75% steht eine Fachschwester als Assistenz zur Verfügung. Im Median werden 10±12 (0–160) Blutungen/Monat davon 6±6 Ulcusblutungen (60%) behandelt. In 72% werden GI-Blutungen sofort nach Stabilisierung behandelt, alle jedoch innerhalb von 24h. Die Forrest-Klassifikation wird von 99% benutzt, wohin gegen Prognose-Scores (z.B. Baylor-Rockall) nur in 3% der Fälle angewendet werden. Forrest Ia, Ib und IIa werden in 99, 99 bzw. 90% als Indikation zur endoskop. Therapie gesehen, Forrest IIb, IIc und III nur in 58, 4 bzw. 2%. Als primäre Therapie werden die Injektion und mit etwas geringerer Häufigkeit die Clipapplikation verwendet. Im Mittel werden 17±13ml injiziert. 93% versuchen im Falle des Rezidiv eine erneute endoskop. Therapie. Eine programmierte Re-Endoskopie wird in 63% durchgeführt. Zur Säuresuppression werden in 99,6% PPI verwendet, zu 85% in 2x tägl. Standarddosis. Oralisiert wird zumeist mit Beginn der Nahrungsaufnahme. Die Indikationsstellung zur Eradikation erfolgt nach rationellen Prinzipien.

Schlussfolgerung: Die medikamentöse und endoskop. Therapie der Ulcusblutung hat einen hohen Standard erreicht, eine zeitnahe Versorgung ist gewährleistet. Der Vergleich mit den französischen Ergebnissen wird aktuell durchgeführt.