Z Gastroenterol 2005; 43 - Poster_23
DOI: 10.1055/s-2005-921810

Galectin–3 wird in Fisteln, Stenosen und Makrophagen bei Morbus Crohn vermindert exprimiert

E Lippert 1, F Bataille 2, M Hausmann 1, S Kellermeier 1, W Falk 1, J Schölmerich 1, G Rogler 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universität Regensburg
  • 2Institut für Pathologie, Universität Regensburg

Hintergrund: Wir konnten Galectin–3 (Gal–3) als starken Aktivator intestinaler Fibroblasten (IF), der von intestinalen Epithelzellen (IEZ) sezerniert wird, identifizieren. Der pathophysiologische Einfluss von Gal–3 bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED), insbesondere bei Fisteln und Stenosen beim Morbus Crohn (MC), ist von großer Bedeutung. Daher untersuchten wir die Rolle von Gal–3 bei CED.

Methoden: IEZ wurden aus Kontrollmukosa isoliert. Makrophagen wurden bei Kontroll– und CED–Gewebe untersucht. IF wurden mit rekombinantem Gal–3 und Zytokinen inkubiert. Die Gal–3 Expression wurde mittels Western Blot, Immunfluoreszenz und Immunhistochemie untersucht. Ein Bacterial two–hybrid wurde zur Suche nach Kofaktoren von Gal–3 verwendet.

Ergebnisse: Die Koinkubation von Gal–3 mit LPS, IL–1αlphα;TNF und IL–1β zeigte keinen zusätzlichen Effekt auf die IF Aktivierung. TGF β1 und IFNγ erhöhten den stimulierenden Effekt von Gal–3 auf IF. Die Koinkubation von Gal–3 mit Laktose reduzierte signifikant das Stimulationspotential von Gal–3 auf IF. Im Bacterial two–hybrid zeigten sich Wechselwirkungen von Gal–3 mit Lysophospholipase 3, IL–4 Rezeptor, Calcium binding protein, Presenilin und Protocadherin. Kontroll– und Colitis ulcerosa–Mukosa und Makrophagen zeigten eine homogene Expression von Gal–3. In MC Fisteln, Stenosen und Makrophagen war Gal–3 stark reduziert und kaum nachweisbar.

Schlussfolgerung: Gal–3 aktiviert IF über seine C–terminale CRD Domäne. TGF β1 und IFNγ können hier additiv wirken. Die Expression von Gal–3 ist in Fisteln, Stenosen und Makrophagen bei MC deutlich vermindert. Eine verminderte Expression von Gal–3 reduziert die Fibroblastenaktivierung, erhöht jedoch möglicherweise die Matrixablagerung.