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DOI: 10.1055/s-2005-921825
Rolle der transpapillären Metallstentimplantation in der Therapie maligner Gallengangsstenosen: 5 Jahre Erfahrung an einer universitären Institution
Hintergrund: Ziel der Arbeit war, die Resultate der transpapillären Metallstentanlage bei Patienten mit inoperablem Tumorleiden und biliären Komplikationen zu erfassen.
Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden alle ERCPs von Patienten mit Pankreas-, Gallenwegs- und hepatozellulären Karzinomen im Zeitraum 1/2000–12/2004 reevaluiert. Die Informationen wurden durch Aktenstudium gewonnen.
Ergebnisse: 25 Patienten wurden durchschnittlich 2 Monate nach Diagnosestellung und Auftreten von biliären Komplikationen mit einem Metallstent versorgt (Pankreaskarzinom n=14, Gallenwegskarzinom n=9, HCC n=2). Abhängig vom Krankheitsbild war der Implantationszeitpunkt unterschiedlich: Pankreaskarzinom 1 Monat, HCC sofort, Karzinom der Gallenwege 4,5 Monate. Die Erfolgsrate der primären Implantation lag bei 100%.
Die durchschnittliche Überlebenszeit aller Patienten lag bei 12 Monaten (Pankreaskarzinom 7 Monate, Gallenwegskarzinom 15 Monate, HCC 15 Monate).
Tumor |
N |
Frequenz Stentverschluss |
Zeitpunkt 1. Verschluss |
mehrfache Verschlüsse |
zusätzlich Metallstent |
ERCPs nach Metallstent |
ERCPs vor Metallstent |
Pankreasca. |
14 |
6/14 (43%) |
3 Mo |
4/14 (29%) |
1/14 (7%) |
1,2 i. 7 Mo |
0,4 i. 1 Mo |
Gallenwegsca. |
9 |
7/9 (78%) |
6 Mo |
4/9 (44%) |
4/9(44%) |
1,3 i. 15 Mo |
2,3 i. 4,5Mo |
HCC |
2 |
2/2 (100%) |
7 Mo |
2/2 (100%) |
0/2 (0%) |
4,5 i. 15 Mo |
0 i. 0 Mo |
Hauptkomplikation des Verfahrens ist der Stentverschluss, der bei 60% aller Patienten auftrat. In keinem Fall kam es zu einer Stentdislokation. Bei 3 Patienten (1 Pankreaskarzinom, 2 HCCs) kam es zu einer endoskopisch stillbaren Tumorblutung nach Stenteinlage (12%).
Schlussfolgerung: Die transpapilläre Anlage von biliären Metallstents stellt bei Patienten mit Pankreas- und Gallenwegstumoren eine komplikationsarme Maßnahme dar, die primär erfolgreich verläuft und durch eine Reduktion der Folgeeingriffe am Gallengangssystem erheblich zur Lebensqualitätsverbesserung beiträgt.