Z Gastroenterol 2005; 43 - Poster_38
DOI: 10.1055/s-2005-921825

Rolle der transpapillären Metallstentimplantation in der Therapie maligner Gallengangsstenosen: 5 Jahre Erfahrung an einer universitären Institution

I Zuber-Jerger 1, C Gelbmann 1, G Rogler 1, H Herfarth 1, K Schlottmann 1, J Schölmerich 1, F Kullmann 1
  • 1Ohne Angabe

Hintergrund: Ziel der Arbeit war, die Resultate der transpapillären Metallstentanlage bei Patienten mit inoperablem Tumorleiden und biliären Komplikationen zu erfassen.

Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden alle ERCPs von Patienten mit Pankreas-, Gallenwegs- und hepatozellulären Karzinomen im Zeitraum 1/2000–12/2004 reevaluiert. Die Informationen wurden durch Aktenstudium gewonnen.

Ergebnisse: 25 Patienten wurden durchschnittlich 2 Monate nach Diagnosestellung und Auftreten von biliären Komplikationen mit einem Metallstent versorgt (Pankreaskarzinom n=14, Gallenwegskarzinom n=9, HCC n=2). Abhängig vom Krankheitsbild war der Implantationszeitpunkt unterschiedlich: Pankreaskarzinom 1 Monat, HCC sofort, Karzinom der Gallenwege 4,5 Monate. Die Erfolgsrate der primären Implantation lag bei 100%.

Die durchschnittliche Überlebenszeit aller Patienten lag bei 12 Monaten (Pankreaskarzinom 7 Monate, Gallenwegskarzinom 15 Monate, HCC 15 Monate).

Tumor

N

Frequenz Stentverschluss

Zeitpunkt 1. Verschluss

mehrfache Verschlüsse

zusätzlich Metallstent

ERCPs nach Metallstent

ERCPs vor Metallstent

Pankreasca.

14

6/14 (43%)

3 Mo

4/14 (29%)

1/14 (7%)

1,2 i. 7 Mo

0,4 i. 1 Mo

Gallenwegsca.

9

7/9 (78%)

6 Mo

4/9 (44%)

4/9(44%)

1,3 i. 15 Mo

2,3 i. 4,5Mo

HCC

2

2/2 (100%)

7 Mo

2/2 (100%)

0/2 (0%)

4,5 i. 15 Mo

0 i. 0 Mo

Hauptkomplikation des Verfahrens ist der Stentverschluss, der bei 60% aller Patienten auftrat. In keinem Fall kam es zu einer Stentdislokation. Bei 3 Patienten (1 Pankreaskarzinom, 2 HCCs) kam es zu einer endoskopisch stillbaren Tumorblutung nach Stenteinlage (12%).

Schlussfolgerung: Die transpapilläre Anlage von biliären Metallstents stellt bei Patienten mit Pankreas- und Gallenwegstumoren eine komplikationsarme Maßnahme dar, die primär erfolgreich verläuft und durch eine Reduktion der Folgeeingriffe am Gallengangssystem erheblich zur Lebensqualitätsverbesserung beiträgt.