Z Gastroenterol 2005; 43 - Poster_39
DOI: 10.1055/s-2005-921826

Polyflex-Plastikstent – Erfahrungen, Komplikationen und Verlauf bei Patienten mit benignen und malignen Ösophagusläsionen

C Ott 1, E Endlicher 1, N Ratiu 1, C Gelbmann 1, J Schölmerich 1, F Kullmann 1
  • 1Klinik und Polyklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg

Hintergrund: Das Stenting des Ösophagus hat sich zu einer wichtigen Technik in der Behandlung unterschiedlichster Probleme wie maligne oder benigne Stenose, Anastomoseninsuffizienz nach chirurgischem Eingriff, Perforationen oder Fisteln entwickelt. Hier beschreiben wir unsere Erfahrung mit dem selbst-expandierbaren Polyflex Plastikstent bei unterschiedlichen Indikationen, die Komplikationen sowie den Patientenverlauf.

Patienten und Methoden: Über einen Zeitraum von 3 Jahren wurden 35 Patienten mit einem Polyflex Plastikstent (Rüsch®) versorgt. Die dominierende Indikation war eine Ösophagusstenose (n=23; davon 22 maligner Dignität). Bei 12 Patienten war ein Stenting aufgrund von Perforation, Fistel oder Anastomoseninsuffizienz erforderlich.

Ergebnis: Der Stent konnte bei 21 Patienten mit Ösophagusstenose (91%) primär erfolgreich platziert werden. Bei einem Patienten kam es zu einer Perforation im Bereich der Stenose, bei einem zweiten Patienten dislozierte der Stent während der Anlage. Der Dysphagie-Score verbesserte sich von 3,0 auf 1,2 nach der Implantation. In der zweiten Patientengruppe mit Anastomoseninsuffizienz, Perforation oder Fistelung war die Platzierung primär erfolgreich in 100%. Ein kompletter Verschluss des mukosalen Defektes konnte in 92% (11/12) nach radiologischer Kontrolle erzielt werden. Die Heilungsrate betrug 42% (n=5). Falls erforderlich, konnte der Stent problemlos extrahiert werden. Die Stentmigration war die häufigste Langzeitkomplikation (37%).

Schlussfolgerung: Das Stenting des Ösophagus mit dem Polyflex Plastikstent ist eine sichere, vom Patienten gut tolerierte und kosteneffektive Methode zur Behandlung maligner als auch benigner Ösophagusläsionen. Prinzipiell ist eine randomisierte Studie im Vergleich zu den wesentlich kostenintensiveren Metallstents anzustreben.