Z Gastroenterol 2005; 43 - Poster_57
DOI: 10.1055/s-2005-921844

Eosinophiles kationisches Protein (ECP) im Serum bei Patienten mit M. Crohn vor und nach Darmresektion: Suppressiver Effekt einer Therapie mit Mesalazin (Pentasa)

S Wildner 1, A Nägel 1, M Weidenhiller 1, EG Hahn 1, M Raithel 1
  • 1Funktionelle Gewebediagnostik, Medizinische Klinik I mit Poliklinik, Universität Erlangen-Nürnberg

Hintergrund: Eosinophile Granulozyten in der Darmschleimhaut wurden als eines der frühesten Zeichen des endoskopischen Rezidivs beim M. Crohn nach Darmresektion erkannt. Im folgenden wurde untersucht, ob der für Eosinophile spezifische Mediator, das ECP im Serum als prognostischer Parameter für ein klinisches (CDAI) oder endoskopisches (Rutgeerts) Rezidiv des M. Crohn nach Darmresektion gilt.

Methoden: Bei 318 Patienten mit Z.n. Darmoperation wegen M. Crohn wurden prä- und postoperativ über 18 Monate im Rahmen der PentMC6-Studie (Pentasa 4.0g/die) die Serum-ECP-Spiegel [µg/l] bestimmt und mit denen von 55 darmgesunden Kontrollen verglichen..

Ergebnisse: Im Vgl. zur Kontrollgruppe (5.2) sind die ECP-Werte der Patienten mit M. Crohn signifikant erhöht (36.4). Die ECP-Spiegel fallen direkt postoperativ ab (31,9) und steigen dann aber kontinuierlich im Verlauf der 18 Monate an (42.7).

Bei Patienten, die Mesalazin erhielten, waren die ECP-Spiegel (33.7) signifikant niedriger als bei Patienten, die Placebo erhielten (38.9, p=0.01). In beiden Gruppen fand sich kein ECP-Anstieg vor einem klinischen oder endoskopischen Rezidiv.

Schlussfolgerungen: Die Serum-ECP-Spiegel sind bei M. Crohn im Vgl. zu Darmgesunden um mehr als das 6-fach erhöht, unabhängig davon ob, die ECP-Bestimmung vor oder nach einer Darmoperation erfolgte. Auch die kontinuierlich erhöhten postoperativen ECP-Werte sind Ausdruck einer in Remission bestehenden entzündlichen Aktivität der eosinophilen Granulocyten. Obwohl die mit Mesalazin behandelten Patienten signifikant niedrigere ECP-Spiegel aufwiesen, konnte anhand des individuellen Langzeitverlaufs kein prädiktiver Wert des Serum-ECPs gefunden werden, um den individuellen klinischen und endoskopischen Verlauf des M. Crohn vorherzusagen.