Z Gastroenterol 2005; 43 - Poster_63
DOI: 10.1055/s-2005-921850

High resolution-Sonographie in der Routineultraschalldiagnostik der Leber – eine Auswertung von 999 Fällen

F Klebl 1, C Schuh 1, D Schacherer 1, U Strauch 1, B Ehrenstein 1, R Wiest 1, J Schölmerich 1, K Schlottmann 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universität Regensburg

Hintergrund: Im Vergleich zum in der Routinediagnostik der Leber eingesetzten 3,5MHz-Schallkopf bieten hochauflösende Schallköpfe eine bessere räumliche Auflösung bei jedoch geringerer Eindringtiefe. Ziel der Untersuchung ist es, den Nutzen und Zeitaufwand eines zusätzlichen Einsatzes des hochauflösenden Schallkopfs bei der Ultraschalluntersuchung der Leber zu dokumentieren.

Methoden: 999 Untersuchungen der Leber im Routinebetrieb eines universitären Ultraschallzentrums wurden sowohl mit dem 3,5MHz- als auch mit dem 7,5MHz-Schallkopf an einem Siemens Sonoline Elegra oder einem Hitachi EUB 6500 erbracht. Der durch die Verwendung des hochauflösenden Schallkopfs entstandene diagnostische Zugewinn und Zeitbedarf wurden dokumentiert.

Ergebnisse: Bei 715 Untersuchungen (72%) der Untersuchungen ergab sich kein Zugewinn durch den Einsatz des hochauflösenden Schallkopfs. Bei 72 Untersuchungen waren fokale, bei 161 Untersuchungen diffuse Leberveränderungen besser darstellbar. In 84 Fällen waren neue Pathologika nachweisbar, deren Art sonographisch zu definieren war. Bei 6 Untersuchungen wurden neue Auffälligkeiten gefunden, die sich sonographisch nicht eindeutig einordnen ließen. 10 Untersuchungen führten unmittelbar zu weiterer Diagnostik, bei 19 wurden die Veränderungen als kontrollbedürftig eingestuft. Bei 284 Untersuchungen werteten die Untersucher das Ergebnis des Einsatzes des 7,5MHz-Schallkopfs als diagnostischen Zugewinn. Der Zeitbedarf für den zusätzlichen Einsatz des hochauflösenden Schallkopfs lag im Durchschnitt bei 2min 8s (Spannweite: 30s bis 10min).

Schlussfolgerung: Durch den Einsatz des hochauflösenden Schallkopfes bei der Ultraschalluntersuchung der Leber lässt sich bei geringem zeitlichen Mehraufwand ein diagnostischer Zugewinn erzielen. Dieser scheint in den selteneren Fällen unmittelbar therapeutische Relevanz zu haben, gelegentlich wohl aber eine diagnostische in der weiteren Betreuung des Patienten.