Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_2_4
DOI: 10.1055/s-2005-923156

Die Sectio caesarea als Geburtsmodus der Wahl bei Erstgebärenden

C Hellmers 1, B Schücking 1
  • 1Universität Osnabrück, FB 08; Gesundheitswissenschaften

Einführung: Die nichtmedizinischen Indikationen nehmen neben den medizinischen eine zentrale Stellung im Entscheidungsprozess zur Sectio caesarea ein. Dabei wird der maternale Wunsch kontrovers diskutiert.

Methoden, Sample: Prospektive Kohortenstudie in 2003/2004. T1: schriftliche Befragung, 28–35 SSW (n=366). T2: telefonische Befragung, 7–18 Wochen post partum (n=342).

Ergebnisse: Nur ein geringer Anteil der Erstgebärenden wünscht sich eine Sectio caesarea (3,8%). Dabei zeigen sich signifikante Zusammenhänge zum maternalen Wohlbefinden und zum Kohärenzgefühl der Schwangeren. 83,1% der Frauen würden sich in Bezug auf die Entscheidung für den Geburtsmodus auf den Rat der Ärztin/des Arztes und 56,8% auf den Rat der Hebamme verlassen. Außerdem zeigt sich, dass das Besprechen der Geburtswünsche mit den geburtshilflichen Experten einen signifikanten Einfluss auf die Entscheidung der Frauen hat. Schwangere mit dem Wunsch zur Sectio entscheiden sich zudem signifikant später für den präferierten Geburtsmodus als Frauen mit dem Wunsch zur Spontangeburt. Mehr als die Hälfte der Schwangeren mit der Präferenz zur Sectio äußert diesen Wunsch in der Klinik nicht. Trotz eines geringen Anteils elektiver Sectiones zeigen die Ergebnisse, dass Frauen mit der subjektiven Präferenz zum Kaiserschnitt diesen Geburtsmodus auch signifikant häufiger erleben.