Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_5_2
DOI: 10.1055/s-2005-923193

Klinische Relevanz von CTG-Auffälligkeiten bei unreifen Feten mit vermuteter kardialer Fehlbildung

M Eichbaum 1, H Maul 1, C Sohn 1
  • 1Frauenklinik, Universität Heidelberg

Hintergrund: Das CTG ist das Standardverfahren zur pränatalen Überwachung reifer Feten. Bei unreifen Feten ist die Interpretation des CTGs je nach SSW mitunter erschwert. Das Vorliegen fetaler kardialer Fehlbildungen kann zu schwer differenzierbaren Auffälligkeiten im CTG führen.

Patientinnen und Methoden: Wir berichten über drei Patientinnen mit sonographischem Verdacht auf eine fetale kardiale Fehlbildung (Hypoplastisches Linksherzsyndrom mit Aortenisthmusstenose, Fallot-Tetralogie, AV-Kanal bei Trisomie 21). Bei allen drei Fällen wurde vor Erreichen des Geburtstermins eine Schnittentbindung bei pathologischem CTG durchgeführt.

Ergebnisse: Es werden die jeweiligen Befunde bei Indikationsstellung zur Sectio dargelegt und in Zusammenschau mit der sonographisch vermuteten kardialen Fehlbildung insbesondere auch in Hinsicht auf die Frühgeburtlichkeit diskutiert. Des weiteren werden die perinatalen Befunde, das postpartale Follow-up, sowie ein Mini-Review der Literatur vorgestellt.

Schlussfolgerungen: Bei Verdacht auf kardiale Fehlbildung beim Feten sollte die frühzeitige Vorstellung der Schwangeren an einem pränatalmedizinischen Zentrum erfolgen. In Abhängigkeit von der im Einzelfall vermuteten kardialen Fehlbildung und der daraus resultierenden Prognose bzw. Therapieoption ist die Schwangerschaft zu betreuen. Aus kardialen Fehlbildungen können CTG-Auffälligkeiten resultieren, die im Zusammenhang mit der jeweils vorliegenden Einzelproblematik zu bewerten sind.