Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_6_10
DOI: 10.1055/s-2005-923215

Beeinflussen Polymorphismen im IGF-I- und im Insulin-Gen das Geburtsgewicht und/oder die Gewichtszunahme im ersten Lebensjahr?

E Landmann 1, F Geller 2, L Gortner 3
  • 1Zentrum Kinderheilkunde, JLU Gießen
  • 2Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Marburg
  • 3Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Homburg / Saar

Hintergrund: Ein niedriges Geburtsgewicht und die darauf oft folgende perzentilenschneidende Gewichtszunahme in den ersten Lebensmonaten ist assoziiert mit der späteren Entwicklung eines metabolischen Syndroms. Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob Längenvariationen in der Promoterregion des IGF-I-Gens (Wildtyp 192 bp) und im Insulin Gen „variable number of tandem repeat locus“ mit dem Geburtsgewicht und/oder der Gewichtszunahme im ersten Lebensjahr assoziiert sind.

Methodik: DNA wurde aus Schleimhautabstrichen von 5.5–7jährigen reifgeborenen gesunden Kindern gewonnen. An Geschlecht und Gestationsalter adjustierte SDS-Werte wurden berechnet; eine Gewichtszunahme >0.67 SDS im ersten Lebensjahr wurde als perzentilenschneidende Gewichtszunahme definiert.

Ergebnisse: 205 von 768 Kindern zeigten eine perzentilenschneidende Gewichtszunahme im ersten Lebensjahr. Es zeigte sich keine Assoziation zwischen Geburtsgewicht und Genotyp. Längenvariationen in der Promoterregion des IGF-I Gens waren signifikant häufiger bei Kindern mit perzentilen-schneidendem Gewichtsverlauf (p=0.01).

Schlussfolgerung: Perzentilen-schneidende Gewichtszunahme im ersten Lebensjahr ist assoziiert mit Längenvariationen im IGF-I Gen.