Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_13_11
DOI: 10.1055/s-2005-923307

Skalpell-Sectio nach Emmert

C Emmert 1
  • 1Recklinghausen

Grundlage für die Skalpell-Sectio ist ein völlig neuer Denkansatz zur Eröffnung der Fascie und Rectusscheide. Wurde das relativ feste Gewebe bisher mit Schere eröffnet, so ergibt sich nun die Möglichkeit zur manuellen Erweiterung der mittigen Incision in Faserrichtung nach lateral innerhalb von Sekunden, wobei die üblichen Gefäßdurchtrennungen mit Notwendigkeit der Blutstillung entfallen. Die quere Durch- trennung des kraniokaudal verlaufenden Bindegewebestranges zwischen den Rectusmuskel ist dabei obligat.

Die Sectio erhält damit einen Charakter wie der mit einem Messer unter Notbedingungen ausgeführte Luftröhrenschnitt. Die Spanne zwischen Hautincision und Geburt des Kindes liegt bei einer Minute. Bis zur Kindsentwicklung wird auf alle Instrumente außer dem Skalpell verzichtet werden. Die Operationsschritte zur Eröffnung des Abdomens wurden auf drei Schritte mit dem Skalpell und drei Schritte manuell reduziert.

Die Methode ist durch einen Operateur ohne anwesende Assistenten bis zur Kindsentwicklung ausführbar und somit auch für extreme Notfall-Bedingungen besonders geeignet.