Die HPV-Diagnostik ist dabei, einen festen Platz in der Krebsvorsorge einzunehmen.
Aus verschiedenen aktuellen Studien geht hervor, dass eine Verlängerung der Screeningintervalle
bei HPV-negativem Befund auf 3–5 Jahre möglich ist. Zurzeit werden verschiedene Modalitäten
diskutiert, wie der HPV-Test in bestehende Vorsorgeprogramme integriert werden kann.
Die am weitesten verbreiteten Testsysteme beruhen auf einer Signalamplifikation (Hybrid
Capture II) oder target Amplifikation auf der Basis einer PCR (GP5+/6+, MY 09/11, AMPLICOR). Diese Testsysteme
erfassen die wichtigsten high-risk HPV-Typen. Eine HPV Genotypisierung ist jedoch
nur bei GP5+/6+ und MY 09/11 möglich, aber erfordert zusätzliche Schritte.
Die Anforderungen an den HPV-Test werden jedoch immer komplexer, so dass eine einfache
Befundung in low-risk und high-risk Gruppen nicht mehr ausreicht. HPV-typspezifische
Nachweissysteme sind erforderlich, (1) um die Effektivität prophylaktischer Impfprogramme
zu evaluieren, (2) für ein Therapiemonitoring, (3) als Anhaltspunkt für Rezidive oder
(4) für die Evaluierung des Risikos bei so genannter HR-HPV Persistenz. Um diesen
Anforderungen gerecht zu werden, werden Verfahren benötigt, die eine HPV-Typisierung
bei großem Probendurchsatz ermöglichen. Diskutiert wird ein Luminex Verfahren und
die real-time PCR im multiplex Format. Letzteres ermöglicht auch eine Quantifizierung
der HPV-DNA.