Zentralbl Gynakol 2005; 127 - A8
DOI: 10.1055/s-2005-923402

Neue Entwicklungen bei der HPV-Diagnostik

M Dürst 1
  • 1Gynäkologische Molekularbiologie, Frauenklinik der FSU Jena, Jena

Die HPV-Diagnostik ist dabei, einen festen Platz in der Krebsvorsorge einzunehmen. Aus verschiedenen aktuellen Studien geht hervor, dass eine Verlängerung der Screeningintervalle bei HPV-negativem Befund auf 3–5 Jahre möglich ist. Zurzeit werden verschiedene Modalitäten diskutiert, wie der HPV-Test in bestehende Vorsorgeprogramme integriert werden kann. Die am weitesten verbreiteten Testsysteme beruhen auf einer Signalamplifikation (Hybrid Capture II) oder target Amplifikation auf der Basis einer PCR (GP5+/6+, MY 09/11, AMPLICOR). Diese Testsysteme erfassen die wichtigsten high-risk HPV-Typen. Eine HPV Genotypisierung ist jedoch nur bei GP5+/6+ und MY 09/11 möglich, aber erfordert zusätzliche Schritte.

Die Anforderungen an den HPV-Test werden jedoch immer komplexer, so dass eine einfache Befundung in low-risk und high-risk Gruppen nicht mehr ausreicht. HPV-typspezifische Nachweissysteme sind erforderlich, (1) um die Effektivität prophylaktischer Impfprogramme zu evaluieren, (2) für ein Therapiemonitoring, (3) als Anhaltspunkt für Rezidive oder (4) für die Evaluierung des Risikos bei so genannter HR-HPV Persistenz. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, werden Verfahren benötigt, die eine HPV-Typisierung bei großem Probendurchsatz ermöglichen. Diskutiert wird ein Luminex Verfahren und die real-time PCR im multiplex Format. Letzteres ermöglicht auch eine Quantifizierung der HPV-DNA.