Handchir Mikrochir Plast Chir 2006; 38(3): 156-163
DOI: 10.1055/s-2006-924184
Originalarbeit

Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktuelle Behandlungskonzepte kindlicher Verbrennungen

Current Treatment Strategies for Paediatric BurnsM. V. Küntscher1 , B. Hartmann1
  • 1Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie (Chefarzt: Dr. B. Hartmann), Unfallkrankenhaus Berlin
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Publication History

Eingang des Manuskriptes: 20.10.2005

Angenommen: 9.3.2006

Publication Date:
04 July 2006 (online)

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Einleitung

Brandverletzungen stellen in Deutschland nach Verletzungen im Straßenverkehr und dem Ertrinkungsunfall die dritthäufigste Ursache schwerer Unfälle im Kindesalter dar [[5]]. In den USA ist der Verbrennungsunfall die häufigste Todesursache in Großstädten bei Kindern im Alter von einem bis elf Jahren. Auf dem Land versterben die Kinder häufiger durch Verkehrsunfälle und Ertrinken. Laut Angaben auf der Homepage des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung werden in Deutschland jährlich zirka 7000 Kinder im Alter von einem bis 15 Jahren wegen Verbrennungen in deutschen Kliniken stationär behandelt. Im Verbrennungszentrum der Autoren dieses Artikels wurden in den Jahren 1997 bis 2005 jährlich 70 bis 120 brandverletzte Kinder behandelt. Die meisten Brandverletzungen ereignen sich im zweiten bis vierten Lebensjahr [[8]]. Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten sind die häufigste Ursache für Verbrennungen im Kindesalter mit der höchsten Inzidenz in der Gruppe der bis zu Dreijährigen. Die Ursache sind in der Regel häusliche Unfälle. Verbrennungsverletzungen durch direkte Flammeneinwirkung entstehen im Rahmen von Haus- und Wohnungsbränden sowie durch Verkehrsunfälle beziehungsweise kindliches Experimentieren mit Feuer. Verätzungen und Verletzungen durch elektrischen Strom kommen im Kindesalter eher sporadisch vor (Jahresstatistik 2004 des Arbeitskreises „Das schwerbrandverletzte Kind“).

In den vergangenen Jahren wurde die Mortalität schwerbrandverletzter Kinder durch ein besseres Verständnis der kindlichen Verbrennungskrankheit sowie eine Optimierung der Intensivmedizin deutlich reduziert [[24], [25]]. Die Verbesserung der chirurgischen Therapie führte neben einer Steigerung der Überlebensrate zu einer höheren Lebensqualität nach dem Trauma [[6], [23]].

Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick über den aktuellen Stand der klinischen Therapie schwerbrandverletzter Kinder geben. Hauptaugenmerk soll hierbei auf die gängige Praxis gelegt werden.

Literatur

Priv.-Doz. Dr. med. Markus V. Küntscher

Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie
Unfallkrankenhaus Berlin

Warener Straße 7

12683 Berlin

Email: markus.kuentscher@ukb.de