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DOI: 10.1055/s-2006-927022
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
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Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
17. August 2006 (online)
Koma: zuverlässige Prognose durch evozierte Potenziale bei schwerem SHT
Frühe somatosensorische (SSEP) und akustisch evozierte Potenziale (FAEP) erlauben bei nach schwerem Schädel-Hirn-Trauma (SHT) komatösen Patienten zuverlässige prognostische Aussagen über ein späteres Outcome, hat Morgalla mit seinen Kollegen der neurochirurgischen Universitätsklinik Tübingen herausgefunden - und fordert eine viel häufigere Anwendung der Methode im Intensivbereich:
In einer retrospektiven Analyse von 100 Patienten, bei denen frühe SSEP und FAEP seriell abgeleitet und nach dem Riffel-Score statistisch bewertet wurden, kamen die Autoren zu dem Ergebnis, dass der positive prädiktive Wert (PPV) einer mindestens unilateral ausgefallenen Welle V des FAEP hinsichtlich eines letalen Krankheitsausgangs 83 % beträgt - der negativ prädiktive Wert (NPV) 96 %.
Durch beidseitig normale FAEPs und SSEPs wird mit einem PPV von 98 % ein gutes Outcome („Glasgow outcome scale” 4 und 5 - entsprechend „mittelgradig behindert” bis „nicht/leicht behindert”) vorausgesagt. [Anaesthesist 2006; 55: 760 - 768] hhe