Rofo 2007; 179(8): 855-856
DOI: 10.1055/s-2006-927343
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Split atlas” - Eine seltene angeborene Fehlbildung des anterioren und posterioren Arcus atlantis

B. S. Frick, J. H. Figiel, M. Rominger
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Publication History

eingereicht: 4.10.2006

angenommen: 24.11.2006

Publication Date:
21 March 2007 (online)

Einleitung

Aplasien, Hypoplasien und Dysplasien des Atlas (C1) sind seltene angeborene Wirbelfehlbildungen. Die fehlende knöcherne Fusion der Atlasbögen führt zu anterioren und posterioren Bogenspalten. Der isolierte posteriore Spalt ist mit einer Inzidenz von 4 % die häufigste dieser Fehlbildungen. Weitaus seltener mit einer Inzidenz von etwa 0,1 % ist der isolierte anteriore Bogenspalt (Geipel P., Zentralb Allg Pathol 1955; 94: 19 - 84).

Eine Kombination aus beiden Varianten ist sehr selten und wird als „split atlas” bezeichnet (syn. anteroposteriore Spondyloschisis oder Atlas bipartita). In den meisten Fällen ist ein „split atlas” asymptomatisch und wird zufällig in der traumatologischen Diagnostik entdeckt. Spalten können projektionsradiografisch schwierig von Frakturen des Atlas oder des Dens zu unterscheiden sein (Gehweiler ZA et al., Am J Roentgenol 1983; 140: 1083 - 1086).

Dr. Marga Rominger

35033 Marburg

Email: rominger@med.uni-marburg.de

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