Rofo 2007; 179(3): 309-310
DOI: 10.1055/s-2006-927348
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Primäre Piringer-Lymphadenitis der Brust - ein ungewöhnlicher Befund in der Mammadiagnostik

S. Schwab1 , R. Schulz-Wendtland2 , E. Wenkel2
  • 1Universitätsklinikum Erlangen
  • 2Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Further Information

Publication History

eingereicht: 25.10.2006

angenommen: 30.11.2006

Publication Date:
29 January 2007 (online)

Einführung

Die Toxoplasmose (TP) wird durch Toxoplasma gondii (TG), einem intrazellulären Parasiten, hervorgerufen. Die Seroprävalenz zeigt regionale und altersabhängige Unterschiede. So lassen sich in den USA bei 5 - 30 % der 10 bis 19-jährigen und 10 - 67 % der über 50-jährigen Antikörper gegen TG nachweisen. Die Seroprävalenz steigt mit jedem Lebensjahr um ca. 1 %. Höhere Durchseuchungsgrade finden sich z. B. in Südamerika, der Türkei, Frankreich oder Brasilien.

Der Erreger durchläuft einen zweiwirtigen Entwicklungszyklus: Zwischenwirte sind z. B. Maus, Schaf, Schwein und auch der Mensch. Endwirt von TG ist die Katze, die die Oozysten mit dem Kot ausscheidet. Die Übertragung auf den Menschen kann durch die Nahrung (z. B. Verzehr von Schaf- oder Schweinefleisch), über Katzenkot, iatrogen (Blut, Blutprodukte, Organtransplantate) oder transplazentar erfolgen. Die postnatale TP verläuft bei immunkompetenten Individuen in 80 bis 90 % der Fälle asymptomatisch. Schwere Verlaufsformen finden sich hingegen bei immundefizienten Patienten (TP des ZNS).

Diagnostiziert wird die TP mittels Serologie, PCR, direktem Erregernachweis bzw. Lymphknotenhistologie, bei Befall des ZNS mittels CT und MRT bzw. Liquorpunktion (Harrison TR. Harrisons Principles of Internal Medicine, 16th edition. New York: McGraw Hill, 2004: 1243 - 1248).

Dr. Siegfried Schwab

91056 Erlangen

Email: Siegfried.Schwab@idr.imed.uni-erlangen.de

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