Z Gastroenterol 2006; 44 - A4_31
DOI: 10.1055/s-2006-931762

HLA Assoziation von Patienten mit Autoimmuner Hepatitis Typ I und Vergleich mit publizierten Italienischen und Nordamerikanischen Kollektiven

A Teufel 1, M Wörns 2, A Weinmann 1, C Centner 1, A Piendl 1, AW Lohse 3, PR Galle 1, S Kanzler 1
  • 1I. Medizinische Klinik, Universität Mainz, Mainz
  • 2I. Medizinische Klinik, Mainz
  • 3I. Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

Hintergrund: Eine genetische Komponente bei der Entstehung der Autoimmunen Hepatitis wird aufgrund der vorwiegenden Erkrankung von Frauen sowie einer Assoziation mit bestimmten HLA Subtypen vermutet. Dabei wurden kürzlich Unterschiede in der Prävlenz individueller HLA Subtypen bei Italienischen und Nordamerikanischen Patienten gezeigt. Aus diesem Grund haben wir unser Kollektiv von 156 Patienten mit Autoimmuner Hepatitis Typ I hinsichtlich des Vorkommens individueller HLA Typen ausgewertet und mit den publizierten Ergebnissen der Italienischen und Nordamerikanischen Patienten verglichen.

Ergebnisse: Haufigste HLA Subtypen unseres deutschen Kollektivs waren: A2 68 Patienten (44%), B8 68 Patienten (44%), C7 91 Patienten (58%), DR3 70 Patienten (45%), DQ2 42 Patienten (27%). Im Vergleich mit den Italienischen und Nordamerikanischen Patienten fanden sich signifikant weniger Patienten mit einem DQ2 Subtyp. Auch die haufigste HLA Subtypen-Kombination B8-DR3-DQ2 fand sich in unserem Kollektiv signifikant vermindert. Hingegen waren die individuellen Pravalenzen der Subtypen B8, DR3, DR4, DR7, DR11 und DR13 vergleichbar.

Schlussfolgerung: Bei weitreichender Ubereinstimmung der HLA Assoziationen bei Patienten mit Autoimmuner Hepatitis Typ I unterscheidet sich unser deutsches Kollektiv hinsichtlich der HLA DQ2 und B8-DR3-DQ2 Subtypen signifikant von den publizierten Italienischen und Nordamerikanischen Kollektiven. Eine Bedeutung dieses Unterschieds hinsichtlich Krankheitsverlauf und Therapieansprechen bleibt zu untersuchen.