Z Gastroenterol 2006; 44 - A4_33
DOI: 10.1055/s-2006-931764

Einfluss des Apolipoprotein E4 Allels auf das Therapieansprechen mit Peg-IFNa plus Ribavirin bei Patienten mit Hepatitis C Virus (HCV)-Typ 1-Infektion

V Weich 1, G Teuber 2, C Sarrazin 3, H Klinker 4, P Buggisch 5, E Schott 1, A Bergk 1, H Witt 1, T Berg 1
  • 1Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Medizinische Klinik m.S. Hepatologie und Gastroenterologie, Berlin
  • 2Klinik für Gastroenterologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main, Frankfurt/Main
  • 3Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Universitätskliniken des Saarlandes
  • 4Medizinische Poliklinik der Universität Würzburg, Würzburg
  • 5Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Innere Medizin, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Hamburg

Einleitung:

Ein protektiver Effekt des Apolipoprotein E4 Allels (Apo-E4) auf die Fibroseprogression bei chronischer Hepatitis C Virus (HCV)-Infektion ist kürzlich beschrieben worden. Ferner konnte eine Assoziation des Apo-E4-Allel-Status mit der antiviralen Therapie-Response auf eine Standard-Kombinationstherapie bei HCV-Genotyp 1-infizierten Patienten gezeigt werden.

Der Einfluss des Apo-E4 Genotyp auf die initiale Viruskinetik als auch anhaltende Therapieresponse (SVR) wurde bei antiviral behandelten Patienten mit HCV-Typ 1-Infektion untersucht.

Patienten und Methoden:

295 unvorbehandelte Patienten mit histologisch gesicherter chronischer HCV-Typ 1-Infektion wurden in die Studie eingeschlossen (56% männlich, mittleres Alter 44 Jahre). Alle Patienten erhielten 1.5µg/kg Peg-IFNa–2b 1x/Woche plus 800–1400mg Ribavirin/Tag (gewichtsadaptiert). Eine Bestimmung der HCV-RNA wurde quantitativ und qualitativ zur Therapiewoche 1, 4, 8, 12, 24, 48 sowie 24 Wochen nach Therapieende durchgeführt. Die Apo E-Genotypisierung erfolgte mittels PCR-Amplifizierung und Schmelzkurvenanalyse.

Ergebnisse:

Sowohl der initiale Abfall der HCV RNA als auch die Rate der HCV RNA Negativierung zur Woche 4, 12 und 24 unterschieden sich nicht signifikant zwischen den Apo-E4-positiven bzw. Apo-E4-negativen Allelträgern (31% vs. 30%, 78% vs. 67%, 81% vs. 72%). Ein anhaltendes virologisches Therapieansprechen (SVR) wurde bei 61% der Patienten mit Apo-E4 Allel vs. 52% der Patienten ohne Apo-E4 Allel erreicht (p=0.4).

Schlussfolgerung:

Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen können wir weder für die initiale noch anhaltende Response auf eine Behandlung mit Peg-IFNa plus Ribavirin eine Assoziation mit dem Apo-E4 Status belegen. Diese Diskrepanz könnte durch die höhere Effizienz der Kombinationstherapie mit Peg-IFNa im Vergleich zu Standard-IFNa erklärt werden.

Diese Arbeit wurde gefördert von "viRgil Network of Excellence" sowie "HepNet-Kompetenznetz Hepatitis".