Z Gastroenterol 2006; 44 - A5_11
DOI: 10.1055/s-2006-931781

Behandlung der chronischen Hepatitis C (cHC) mit Peginterferon alfa–2b und Ribavirin in Deutschland – Ergebnisse der Anwendung unter Alltagsbedingungen als wichtiger Beitrag zur Qualitätssicherung und Versorgungsforschung

D Hüppe 1, E Zehnter 1, T Dahhan 1, S Mauss 2, U Meyer 1, M Zankel 3
  • 1Privat
  • 2Praxis Mauss / Schmutz, Düsseldorf
  • 3Essex Pharma Germany

In einer, in Kooperation mit essex pharma durchgeführten, Online-Anwendungsbeobachtung werden pegyliertes Interferon (PegIFN alfa–2b) und Ribavirin vom Bundesverband niedergelassener Gastroenterologen (bng) bei der Therapie der chronischen Hepatitis C (cHC) hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen untersucht. 212 aktive Zentren (darunter 31 Kliniken) behandelten und dokumentierten von September 2003 bis September 2005 2131 naive oder Relapse-Patienten mit PegIFN alfa –2b. Bisalng haben1869 Patienten den Therapiestatus zur Woche 4 erreicht, 1622 die Woche 12, 1062 die Woche 24, 502 die Woche 36, und 319 die Woche 48. Mindestens 12 Wochen sollte therapiert werden. 1098 Patienten haben bereits das Therapieende erreicht. Davon sind 68.1% wie geplant behandelt worden.

Ergebnisse: Die 2131 behandelten Patienten waren durchschnittlich 40.3 Jahre alt, zu 62.3% männlich, 90.3% waren nicht vorbehandelt, 9.7% waren Relapse Patienten und die Nationalitäten waren deutsch/russisch/türkisch/italienisch/kasachisch zu 71.4%/10.5%/3.1%/2.5%/2.2%. Der Genotyp konnte bei 98.2% der Patienten ermittelt und dokumentiert werden. Genotyp-Verteilung GT1 54.2% (1133), GT2 8.3% (173), 34.8% (728), GT4–6 2.8% (58); Zirrhose hatten 5.0%, HIV-Koinfektion wiesen 2.6%, HBV-Koinfektion wiesen 2.3% der Patienten auf, 19.5% erhielten Substitutionstherapie.

42.7% der Patienten erhielten die empfohlenen 1.5mg/kg Peginterferon alfa–2b, 22.3% erhielten mehr, 35.0% weniger als die Standarddosierung. 69.4% der Patienten haben die komplette Ribavirin-Dosis erhalten.

69.5% (308/443) aller Patienten erreichten bislang eine SVR, Patienten ohne Dosisreduktion bei Peginterferon und Ribavirin erreichten 72.2% (240/332). GT1-Patienten erreichten bislang eine SVR von 57.1% (104/182), GT3-Patienten mit Viruslast >600.000IU eine SVR von 80.0% (64/80).

In Praxen behandelte Patienten hatten eine SVR von 60.8%/84.4%/81.5% für GT1/GT2/GT3 gegenüber in Krankenhäuser behandelte Patienten mit Werten von 49.1%/78.6%/68.9%.

Schlussfolgerung/Zusammenfassung:

Die vorläufigen Ergebnisse der Therapie mit PegIFN α–2b und Ribavirin im „Real-Life-Szenario“ sind trotz des Einschlusses von Relapse-Patienten den Therapiedaten aus klinischen Studien vergleichbar. Damit ist in Deutschland auch außerhalb von Studienzentren ein hohes Behandlungsniveau gewährleistet.