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DOI: 10.1055/s-2006-934237
Atypische Hirnaktivität bei Beobachtung von Bewegung bei Patienten mit dissoziativer Bewegungsstörung
Bisherige neurowissenschaftliche Untersuchungen zu dissoziativen Bewegungsstörungen postulieren eine Inhibition der Bewegung durch übergeordnete Zentren des Gehirns oder eine Störung der Initiierung. Kritisch zu bewerten sind hierbei die angewandten Methoden aktiver Bewegungsparadigmen. Neue Erkenntnisse aus Untersuchungen zu den „Spiegel-Neuronen“ bei Bewegungsstudien eröffnen die Möglichkeit, die kortikale Generierung von Bewegung zu untersuchen, dies ohne den bisherigen Einflussfaktor der Motivation der Probanden.
In unserer Studie wurde mit der funktionellen Kernspintomographie erstmals die Hirnaktivität während der Observation von Bewegung und der nachfolgenden Imitation bei Patienten mit dissoziativer Bewegungsstörung untersucht. Im Unterschied zu gesunden Probanden zeigten Patienten eine verminderte Aktivierung der kortikalen motorischen Areale während der Bewegungswahrnehmung, die spezifisch für die betroffene Seite der Bewegungsstörung war. Unterschiede während der Bewegungsimitation waren nicht vorhanden. Unsere Befunde weisen auf eine über die Initiierung von Bewegung hinausgehende Störung bereits auf der Ebene der Konzeptualisierung von Bewegung hin. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse bieten neue Möglichkeiten für die Behandlung von dissoziativen Bewegungsstörungen.
Key words
Dissoziation - Hirnaktivierung - Konversion - Spiegelneurone - fMRT