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DOI: 10.1055/s-2006-934247
Achtsamkeitsbasierte Gruppenintervention bei Patienten mit fortgeschrittenem Diabetes mellitus Typ 2
Einleitung: Achtsamkeitsbasierte Interventionen haben sich bereits bei mehreren chronischen Erkrankungen (z.B. bei Depression, Krebs, Schmerz) als wirksam erwiesen. Wir untersuchen derzeit die Wirksamkeit einer modifizierten achtsamkeitsbasierten Gruppenintervention bei besonders risikobelasteten Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2. Methode: Die Intervention wird in einer randomisiert-kontrollierten klinischen Kooperationsstudie überprüft. Einschlusskriterien sind ein seit >3 Jahren bestehender Diabetes mellitus Typ 2 mit einer beginnenden diabetischen Nephropathie als Marker für erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Ein Patientenarm wird konventionell diabetisch behandelt, der andere nimmt additiv an einer Achtsamkeitsbasierten Gruppe für Diabetiker teil. Die Erhebung vor sowie nach Intervention erfolgt mit validierten Instrumenten, kategorialen Skalen und offenen Fragen. Ergebnisse: Vorgestellt werden soll das Interventionskonzept und erste deskriptive Ergebnisse. Bislang nahmen insgesamt 41 Patienten an der Studie teil (20 konventionell; 21 Therapie). In der Therapiegruppe waren 16 (76%) männlich, das mittlere Alter (SD) betrug 57 (6,1) Jahre. Bei der Einschätzung der einzelnen Therapieelemente bewerteten die Patienten Atemübungen und den Gesprächsteil am positivsten. Obwohl 9 Patienten (43%) angaben eher abwartend oder fremdmotiviert zur Gruppe gekommen zu sein, bewerteten nach Abschluss 71% das Gruppenangebot als hilfreich. Diskussion: Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 bewerten das additive psychosoziale Behandlungsangebot positiv. Im weiteren Verlauf der Studie soll zusätzlich untersucht werden, ob das Interventionskonzept auch nachweisbare Effekte im Hinblick auf das psychische Befinden und die Verbesserung der Lebensqualität erzielen kann.