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DOI: 10.1055/s-2006-934251
Psychotherapeutische Kurzinterventionen bei somatisierenden Patienten im Krankenhaus–Eine kontrollierte randomisierte Studie im Rahmen des psychosomatischen Liaisondienstes
Fragestellung: Die Studie untersucht die Wirksamkeit psychotherapeutischer Interventionen bei somatisierenden Patienten in Bezug auf die Motivierung und die Inanspruchnahme von Psychotherapie im Vergleich zu schriftlicher Information.
Patienten und Methode: 91 Patienten wurden entweder in die Interventionsgruppe (N=49) oder in die Kontrollgruppe (N=42) randomisiert. Die Interventionen bestanden aus 5 psychotherapeutischen Sitzungen à 50 Minuten nach dem modifizierten Reattributionsmodell im Rahmen des psychosomatischen Liaisondienstes.
Ergebnisse: Patienten der Interventionsgruppe zeigten eine signifikant höhere Motivation für Psychotherapie nach der Behandlungsphase (p=0,002) und nach 6 Monaten (p=0,042) als Patienten der Kontrollgruppe. 3 Monate nach der Intervention zeigten die Patienten der Interventionsgruppe eine höhere Inanspruchnahme von Psychotherapie (41,5%) als die Patienten der Kontrollgruppe (20%) (p=0,045). Nach 6 Monaten zeigte sich zwischen beiden Gruppen in Bezug auf die Inanspruchnahme von Psychotherapie kein signifikanter Unterschied (44 vs. 29%). Beide Gruppen verbesserten sich signifikant im Verlauf in Bezug auf die Abnahme somatoformer und depressiver Symptome und die Zunahme von Lebensqualität.
Schlussfolgerungen: Psychotherapeutische Kurzinterventionen für somatisierende Patienten im Krankenhaus haben einen höheren Effekt auf Behandlungsmotivation und Inanspruchnahme von Psychotherapie als schriftliche Information alleine.
Schlüsselwörter
Psychotherapie - RCT - Somatisierung