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DOI: 10.1055/s-2006-934286
Unterscheiden sich deutsche kaufsüchtige Frauen von amerikanischen?
Die vorliegende Pilotstudie hatte zum Ziel, deutsche (Bayern) und amerikanische (North Dakota) pathologische Käuferinnen miteinander zu vergleichen.
Methode: 38 deutsche und 39 amerikanische kaufsüchtige Frauen wurden mit der Compulsive Buying Scale (CBS), der Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale-Shopping Version (Y-BOCS-SV), der Compulsive Acquisition Scale (CAS) und dem Saving-Inventory-Revised (SI-R) untersucht. Die deutsche Stichprobe wurde zusätzlich mit dem Screeningbogen für kompensatorisches und süchtiges Kaufverhalten (SKSK) befragt. Die psychiatrische Komorbidität wurde mit dem Strukturierten Klinischen Interview für DSM-IV Diagnosen erhoben.
Resultate: Beide Stichproben unterschieden sich nicht hinsichtlich des Alters der Patientinnen (D 43,7±8,9 Jahre vs. USA 45±10,2 Jahre). Es konnte kein statistisch signifikanter Unterschied in den Ergebnissen der Screeninginstrumente für pathologisches Kaufen gefunden werden (CBS, Y-BOCS-SV, SI-R Subskalen „Difficulty Discarding“ und „Clutter“, CAS-Subskala „Free things“). Allerdings zeigten die deutschen pathologischen Käuferinnen signifikant höhere Werte auf der CAS-Subskala „Buy“ und der SI-R-Subskala „Acquisition“. Zudem verweisen die Ergebnisse des SKID auf eine signifikant höhere Komorbidität mit Achse-I-Störungen in der deutschen Stichprobe. Die diagnostischen Kriterien für folgende derzeitige Störungen waren signifikant häufiger erfüllt: Major Depression, Dysthymia, Panikstörung, Soziale Phobie, Spezifische Phobie, Generalisierte Angststörung, PTBS, Zwangsstörung und Schmerzstörung.
Diskussion: Die Patientinnen der deutschen Stichprobe sind wesentlich beeinträchtigter durch psychische Beschwerden. Weitere Forschungsarbeiten sind notwendig, um das Phänomen „Pathologisches Kaufen“ besser verstehen zu können.
Key words
Kaufsucht - Komorbidität - Screening - pathologisches Kaufen