Zusammenfassung
Die ersten beiden großen Arbeiten Ungers rein theoretischen Inhalts werden zusammenfassend
inhaltsmäßig dargestellt und daraus ihre Bedeutung für die wissenschaftliche Grundlage
der Homöopathie erhellt. In der ersten wird vornehmlich die Denkarbeit in der Homöopathie
vergleichend untersucht. Betont wird besonders die Ähnlichkeit der Naturbetrachtung
bei Goethe und Hahnemann in ihrem stufenweisen Durchdringen bis zu einer Ganzheitsbetrachtung
der naturgemäßen Gegebenheit. Das Wesen der homöopathischen Symptomenlehre wird schließlich
als eine differentielle Pathophysiologie ausgewiesen, wobei die Arzneimittelprüfung
als biologischer Prüfungsversuch und Test zu einem wesentlichen Quell der Symptomatik
wird. In der zweiten Arbeit wird die accidentelle Natur der AMP eingehend untersucht
und der Vorrang der Kasuistik in der homöopathischen Arbeit nachgewiesen. Die Arbeiten
Ungers sind durch den Versuch gekennzeichnet, auf vielfältigen Wegen den Zusammenhang
der Homöopathie mit den modernen Richtungen der Physiologie, Psychopathologie und
Neurologie, im besonderen auch der Lehre Paw-lows, aufzudecken und zu verflechten.
Einige aufgeführte Krankengeschichten und eine geistesgeschichtliche Einreihung der
Homöopathie schließen die Betrachtung ergänzend ab.