Zusammenfassung
Von der verschiedenen Pathomorphose der Migräne, z. B. der pelvinen Migräne bei Viburnum
opulus, der Colon-Migräne bei Asa foetida, ausgehend, wird die Sanguinaria-Migräne
als hypertonische Migräne im Sinne der sympathischen Gervicalmigräne geschildert,
wie sie Franz im homöopathischen Schrifttum 1829 und Barre 1924 im Blickwinkel der
vertebragenen Klinik beschrieben haben. Es wird dabei die vasomotorische Stufenreaktion
im Sinne der RiCKERschen Relationspathologie erörtert und die Übereinstimmung von
pharmakologischer, pathophysiologischer Forschung mit den Ergebnissen der Sanguinaria-Arzneimittelprüfung
hergestellt. Schließlich wird am Beispiel Sanguinaria im Blickwinkel des Irritationssyndroms
Reillys und Wilders Ausgangswertgesetz das Problem des Zusammenhangs innerer und äußerer
pathogenetischer Bedingungen für die Entstehung eines Krankheits- und auch Arzneibildes
diskutiert.