Allgemeine Homöopathische Zeitung 1977; 222(2): 60-68
DOI: 10.1055/s-2006-935802
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Prinzipielle Überlegungen zur homöopathischen Behandlung - Dargestellt an Beispielen aus der Veterinärmedizin

H. WOLTER
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Publication Date:
10 April 2007 (online)

Zusammenfassung

, Für die Anerkennung der homöopathischen Medizin ist es heute entscheidend, auch die Heilung schwerer Krankheitsfälle überzeugend zu belegen. Die Beobachtungen der Veterinärmedizin sind besonders beweiskräftig, weil suggestive Wirkungen ausgeschlossen werden können. Die üblichen Untersuchungen pharmakologischer Wirkungen an gesunden Laboratoriumstieren sind zur Verifizierung der homöopathischen Therapie nicht geeignet. Die homöopathische Therapie ist eine aktivierende und regulierende Methode. Ihre Wirksamkeit kann nur am erkrankten Menschen oder Tier erkannt und reproduziert werden. An 4 ausführlich wiedergegebenen ernsten Krankheitsprozessen im Bereich der Atmungsorgane wird gezeigt, daß auch in der homöopathischen Medizin die klinische Diagnose so genau wie möglich gestellt werden muß und daß auch therapieresistente Fälle noch auf eine homöopathische Therapie ansprechen können. Die Homöotherapie kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen. Sie kann auf das erkrankte Organ gerichtet sein, wie im Fall 1, in welchem Lycopus virginicus bei Husten infolge einer Hyperthyreose verordnet wurde; sie kann auf tieferliegende Regulationsstörungen abgestimmt werden, wie im Fall 2, in welchem das "Hysteriemittel" Asa foetida bei komplexen Störungen indiziert war; sie kann schließlich als Konstitutionstherapie gehandhabt werden, wie vielleicht im Fall 3, in welchem sich Sulfur und seine Verbindungen bei einer Bronchopneumonie bewährten. Im Hinblick auf die manchmal ungewöhnlichen Erfolge nimmt man es in Kauf, daß die homöopathische Methode schwieriger ist als die relativ einfache Chemotherapie

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