Zusammenfassung
Es wird über eine Heilpflanzen-Expedition im nordperuanischen Urwald, in den Anden
und an einige historische Ruinen der Inkas berichtet, die unter der Schirmherrschaft
des Goethe-Instituts Lima stand. Höhepunkt der ganzen Reise war eine Begegnung mit
Medizinmännern der Aquaruna-Indianer am Rio Chiriaco, einem Nebenfluß des Rio Maranon.
Angeschnitten wird die Problematik der Heilpflanzensuche, die sich bis auf den heutigen
Tag im vorwissenschaftlichen Raum bewegt und als eine Art "Screening" (engl. Sand
ect. "durchsieben") verläuft. Sie liefert dem wissenschaftlichen Arzneiversuch am
gesunden Menschen, der weiteren Erfahrung am Krankenbett sowie der laborchemischen
Analyse das Rohmaterial. Angesichts der seit den neuen Arzneimittelgesetzen gewaltig
gestiegenen Auflagen steht die Treffer-Quote dieses Screenings in keinem tragbaren
Verhältnis mehr zu den Unkosten, was die Neuerschließung von Arzneien sehr erschwert
bzw. nahezu unmöglich macht. Die unerläßliche Optimierung der Heilpflanzensuche hinsichtlich
ihrer Trefferquote sollte am Standort der Pflanzen, im Urwald einsetzen. Sie muß mit
menschen-mögli-chen und auf den Menschen beziehbaren Verfahren ausgestattet bzw. optimiert
werden. Dadurch können auch Versuchstiere eingespart werden, deren sinnlose, zum Teil
geradezu irrsinnige Verschwendung als Indiz für die methodische Unvollkommenheit der
bisherigen Arzneiforschung zu werten ist. Es muß dem Expeditions-Film "Antennen für
neue Arzneien" (Theo OTT)"' vorbehalten bleiben, auf diese Frage näher einzugehen,
als dies im Rahmen dieser Reisebeschreibung möglich war.