Kalium carbonicum und die sogenannte Totalität der Symptome

Zusammenfassung

In 53 der ersten Auflage des Organon stellt Hahnemann fest, daß die einzelnen Patienten mit einer Diagnose wie Gelbsucht oft nur ein einziges Symptom - die Gelbfärbung - gemeinsam haben, im übrigen aber grundverschiedene Krankheitsbilder aufweisen. Es sei deshalb unlogisch, auf dieses eine Symptom hin allen das gleiche Mittel zu verabfolgen. Nicht der Krankheitsname, sondern die Gesamtheit der Symptome des einzelnen Patienten bilden die Grundlage der Arzneimittelwahl. Diese homöopathische Grundwahrheit wurde immer wieder falsch verstanden. Auf der einen Seite brachten es die "Halbhomöopathen" aller Zeiten nicht fertig, von der Krankheitsdiagnose zum Einzelfall umzudenken, auf der anderen Seite verwechselten manche Theoretiker das oben erwähnte "eine Symptom" mit dem Schlüsselsymptom des Einzelfalles. Der Verfasser versucht, dieses Mißverständnis anhand eines eigenen Falles richtigzustellen.

Summary

In section 53 of the first edition of the Organon Hahnemann points out that under the name of a disease like jaundice excessively different morbid conditions are included, which often resemble each other in one Single Symptom only (yellowness). "How can the bestowal of such a name justify an identical medical treat-ment?" Not the name of the disease, but the totality of the Symptoms of the Single patient must be the foundation of the selection of the remedy. This is the basic principle of homoeopathy. In spite of its rationality and simplicity, it is often misunderstood. Even nowadays there are "Half-Homoeopaths" like Grießelich at the time of Hahnemann, who cannot think of anything eise but a diagnosis as the end of examination. On the other hand, there are those who con-found the "Single Symptom" of the above mentioned section with the "keynote" of the Single patient. In order to clarify the difference, the author analizes one of his own cases.