Allgemeine Homöopathische Zeitung 1985; 230(5): 197-204
DOI: 10.1055/s-2006-936118
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Homöotherapie und tradierter Arzneimittelschatz

L. Fäh
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Publication Date:
10 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Ziel der Ausführungen war, auf die Gefahr eines Absinkens der Homöopathie auf das Niveau einer Heilpraktikermedizin hinzuweisen und gefährliche Tendenzen zu diskutieren. Diese sind die Trennung zwischen Theorie und Praxis und die Meinung, man brauche den Dialog mit der Schule nicht zu suchen. Es wurde gezeigt, daß wir u.a. (vgl. Buschauer, Hehr, Henne) auch aus ethischen Gründen den Nachweis der Wissenschaftlichkeit unserer Methode führen müssen. Es wurde weiterhin gezeigt, daß und wie die Homöopathie das Problem lösen könnte. Durch unseren Ansatz in der Theorie, die erkenntnistheoretische Grundlage, durch den empirischen Krankheitsbegriff (Buschauer) und den "Versuchstyp" der Langzeitbeobachtung (Kasuistik) an vielen Patienten in Kombination mit einem tradierten Arzneimittelschatz stehen wir weit über jeder rasch vergänglichen Modetherapie. Wenn wir den ernsthaften Dialog mit der Wissenschaft suchen und wenn wir im Sinne Hah-nemanns die Verifikation unserer Therapie anstreben, dann wenden wir unsere Arzneimittel nicht nur kritisch an (nicht mehr oder weniger unkritisch wie die Homöotherapeuten), sondern wir helfen mit, eine Qualitätssicherung in der Therapie zu erreichen, eine für jeden Arzt unabdingbare Verpflichtung, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die so wichtigeÖkonomisierung in der Therapie.

Summary

The aim of this work was to point out the danger of homeopathy sinking to the level of pseudo-medicine and to discuss dangerous tendencies. These are the Separation of theory and practice and the opinion that no dialog with mainstream medicine is necessary. The work demonstrates that ethical arguments can also be used to prove the scientific nature of our methods (cf. Buschauer, Hehr, Henne). In addition, the work demonstrates that homeopathy can solve these problems, and how this can be done. By means of ourtheoretical approach, our epistemological tenets, our empirical concept of illness (Buschauer) and the "experimental type" of long-term observation of many patients in conjunction with a traditional arsenal of medications, we are far above the level of any short-lived popular therapy. If we are interested in serious dialog with mainstream science and if we, like Hahnemann, wish to strive for the verification of our thera-peutical approach, then we should not just use our medications critically (neither mor nor less uncritically than the homeotherapists); we should also help achieve and maintain thera-peutic quality, the absolute Obligation of every physician.