Zusammenfassung
Die Entwicklung von Hahnemanns homöopathischer Behandlungstechnik wird anhand von
drei Fällen aus seiner Praxis dargestellt; teilweise handelt es sich hierbei um Originalübertragungen
aus den von Hahnemann hinterlassenen Krankenjournalen. Dadurch lassen sich die folgenden
vier Stadien in der Entwicklung seiner Behandlungstechnikfest-stellen: 1. Anfänglich
verwendet Hahnemann noch unpotenzierte Arzneien, welche nach dem Ähnlichkeitsprinzip
in wiederholten Dosen verabreicht werden. 2. Aufgrund häufiger starker Reaktionen
der Patienten beginnt Hahnemann allmählich immer höhere Verdünnungen zu verwenden
und entdeckt hierbei das Potenzierungsprinzip. Auch die Arzneigaben erfolgten in immer
höheren Abständen, schließlich wird in der Regel nur eine 30ste Centesimal-Potenz
als Einzeldosis verabreicht, oft nur in Riechform. 3. Um den Therapieverlauf vor allem
bei chronischen Krankheiten zu beschleunigen, kehrt Hahnemann aber wieder zu häufiger
wiederholten Gaben zurück, wobei eine absteigende Reihe von C-Potenzen verwendet wird.
Die einzelnen Potenzstufen werden als Globuli in Flüssigkeit aufgelöst verabreicht,
wobei die Gabe über mehrere Tage verteilt wird. 4. Um den Potenzierungseffekt optimal
auszunützen und trotzdem eine möglichst schonende Darreichungsform zu erreichen, werden
schließlich die LM- oder Q-Potenzen geschaffen. Diese werden in gleicher Weise verabreicht,
jedoch in aufsteigender Potenzreihe.
Summary
The development of Hahnemann's homoeopathic practice is shown on the basis of three
case histories, partly from his original records, partly from the already existing
litera-ture. This should help to clarify the question how his practice really looked
like. The following four stages in the development can be differentiated: 1. At the
beginning Hahnemann uses unpotenced medicine according to the law of similarity in
daily or even more frequent doses, even in chronic cases. 2. On account of his patients'
frequent severe reactionsto thattreatment, Hahnemann increasingly changes to higher
potencies in increasingly larger intervals until finally a mere smelling-dose in the
30th centesimal potency is given. 3. To accelerate the course of therapy he afterwards
returns to repeated doses of the same medication in decreasing C-potency scale. The
Single doses are now dissolved as Globuli in diluted alcohol and are usually taken
daily over a period of 7 to 20 days. 4. Finally to reach an optimal effect of the
homoeopathic potency the LM- or Q-potencies are introduced. The LM-poten-cies are
applied in the same manner, but in increasing potency scale.
Schlüsselwörter
Potenzierung - C-Potenzen - Q-Potenzen
Keywords
Potency - C-Potency - Q-Potency