Rofo 2006; 178 - WS_101_1
DOI: 10.1055/s-2006-940284

IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) – Update

B Wein 1, Th Kauer 2
  • 1Praxisgemeinschaft im Kapuzinerkarree, Radiologie, Aachen
  • 2Erlangen

IHE ist die in der Radiologie verbreitetste Initiative zur Interoperabilität von Informationssystemen im Gesundheitswesen. Arbeitsabläufe werden in so genannten Integrationsprofilen beschrieben und durch den gezielten Einsatz von Standards (u.a. DICOM/HL7) insbesondere Hersteller-übergreifend automatisiert. Die sichere und hilfreiche Funktionsweise konnte seit 2000 noch in Wiesbaden erfolgreich in virtuellen Krankenhäusern demonstriert werden.

In 2005 wurden weltweit neue Integrationsprofile für die Radiologie hinzugefügt. Somit sind nun bereits 17 Integrationsprofile für die reibungslose Arbeit verfügbar. Diese Profile beschreiben z.B. den DWF (Departmental Workflow), NMI (Nuclear Medical Image), TCE (Teching file and Clinical trial Export) und XDS-I (Cross-enterprise Document Sharing for Imaging). Als „altes“ Integrationsprofil ist PDI (Portable Data for Imaging) im CD-ROM-Transfer eine große Hilfe.

Darüber hinaus ist die Domäne der Informationstechnologie sehr aktiv und rundet durch weitere Profile die Arbeitsabläufe ab. Hier werden DSG (Digital Signature), PAM (Patient Administration Management), PDQ (Patient Demographics Query) und XUA (Cross Enterprise User Authentication) den täglichen Arbeitsablauf vereinfachen und die Integration der radiologischen mit einrichtungsweiten Informationssystemen inklusive Telemedizin voranbringen.

Auch in den Domänen der Kardiologie und Labormedizin wurden neue Integrationsprofile entwickelt und für den allgemeinen Gebrauch verfügbar gemacht. Zusätzlich wurde die Domäne Patient-Care-Coordination für gezielte Informationen über Patientendaten ins Leben gerufen.

IHE-D e.V. wurde im letzten Jahr rechtswirksam gegründet und steht Interessenten über die Kontaktadresse des ZVEI in Frankfurt für Informationen zur Verfügung.

Darüber hinaus wurde im vergangenen Jahr durch die DFG im Strategiepapier zur Entwicklung der Informationsverarbeitung der universitären Medizin die IHE-Initiative als wesentlich für die Erleichterung der Kommunikation dringend empfohlen.

Als praktisch tätige Radiologen können und müssen wir diese Möglichkeiten bei Neu- und Aufrüstungsbeschaffungen im Sinne der Kostenreduktion verlangen.

Lernziele:

  • IHE bietet für Radiologen eine Vereinfachung der Kommunikation.

  • Durch Nutzung von nicht-radiologischen Integrationsprofile können zusätzlich Synergieeffekte für den täglichen Arbeitsablauf in der Radiologie gewonnen werden.

  • Durch Nutzung von Integrationsprofilen sind Kosteneinsparungen möglich.

Korrespondierender Autor: Wein B

Praxisgemeinschaft im Kapuzinerkarree, Radiologie, Alter Posthof 14, 52062 Aachen

E-Mail: wein@radiologie-aachen.de