Rofo 2006; 178 - WS_108_2
DOI: 10.1055/s-2006-940304

Ganz schwierig? Die Besonderheiten kindlicher Hirntumoren

M Warmuth-Metz 1, B Bison 1, T Günthner-Lengsfeld 1
  • 1Universität Würzburg, Neuroradiologie, Würzburg

Das Alter des Erkrankten ist neben der Lokalisation bei Hirntumoren ein entscheidender Hinweis auf die histologische Entität. Während bei Erwachsenen die höhergradigen Gliome, Metastasen oder extraaxiale Tumore, wie Meningeome oder Neurinome häufig sind, sind Kinder in erster Linie von niedriggradigen Gliomen, Medulloblastomen und PNETs betroffen. Auch innerhalb der ersten 2 Lebensdekaden gibt es Unterschiede in der Wahrscheinlichkeit und Morphologie von Hirntumoren.

MRT, aber auch die CT liefern wertvolle Hinweise über bestimmte Charakteristika, wie Zelldichte oder Verkalkungen, die zusammen mit dem Ausbreitungs- und Metastasierungsmuster zur näheren Einordnung nützlich sind.

Bei den z.T. disseminierten Neoplasien sind Staginguntersuchungen zu einer Risiko adaptierten Behandlung nötig. Bei spinalen MRTs in der postoperativen Phase nach Resektion von Läsionen aus der hinteren Schädelgrube treten regelmäßig charakteristische, physiologische Veränderungen auf, die mit einer Meningeose verwechselt werden könnten.

Zur Beurteilung von Hirntumoren im Verlauf ist es erforderlich bestimmte Qualitätsmerkmale der Untersuchungen zu beachten, um eine optimale Vergleichbarkeit und damit Beurteilbarkeit zu erreichen.

Lernziele:

Wahrscheinlichkeiten und morphologische Charakteristika unterschiedlicher Hirntumorentitäten bei Kindern sollen erarbeitet werden.

Bei nicht durch eine Biopsie geklärten Tumoren sollen sichere Kriterien bestimmter Entitäten erlernt werden, um eine eindeutige Diagnose stellen zu können und somit eine Biopsie vermeiden zu können.

Die Wichtigkeit und die dem Tumor angepasste adäquate Durchführung von Staginguntersuchungen soll vermittelt werden.

Korrespondierender Autor: Warmuth-Metz M

Universität Würzburg, Neuroradiologie, Josef-Schneider-Str.11, 97080 Würzburg

E-Mail: warmuth@neuroradiologie.uni-wuerzburg.de