Rofo 2006; 178 - RK_223_1
DOI: 10.1055/s-2006-940422

Grundlagen der CT-Koronarkalkmessung und der CT-Koronarangiographie

BJ Wintersperger 1
  • 1Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München

Die kardiale CT ermöglicht die Quantifizierung von koronaren Verkalkungen und die Darstellung des Koronarlumens mit der Möglichkeit der Stenosebeurteilung. Grundlage der zuverlässigen und reproduzierbaren Aussagekraft ist die Anwendung einer adäquaten Untersuchungstechnik. Das retrospektive EKG-Gating ist Methode der Wahl zur Datenakquisition in der kardialen CT. Sie ermöglicht eine hohe Reproduzierbarkeit der koronaren Verkalkungen als auch die optimierte Rekonstruktion der Koronar CTA zum Herzzyklus zur Reduktion von Bewegungsartefakten. Obwohl für die Koronarkalkmessung verschiedene Möglichkeiten zur Quantifizierung zur Verfügung stehen, ist aufgrund der Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit die Koronarkalkmasse zu favorisieren. Die notwendige Kalibrierung ist bei modernen Untersuchungsgeräten meist automatisch durchgeführt. Als Standardschichtdicke in der Koronarkalkdiagnostik gelten weiterhin 3mm wobei die Datenakquisition meist auf dünnerer Kollimation beruht.

Obwohl beim retrospektiven EKG Gating die Strahlenexposition prinzipiell höher ist als bei der prospektiven Triggerung erlauben die EKG gesteuerte Röhrenstrommodulation und ggf. auch reduzierte kV Werte die Reduktion auf ca. 1mSv effektive Dosis.

Für die CT Koronarangiographie ist neben der räumlichen Auflösung mit möglichst geringer Schichtdicke vor allem auch die zeitliche Auflösung von entscheidender Bedeutung. Standardmäßig entspricht ist die Zeitauflösung der halben Rotationszeit („half-scan reconstruction“). Durch die Verwendung mehrer Herzzyklen zur Bildrekonstruktion („multi-segment algorithm“) kann diese noch verbessert werden, ist jedoch variabel und von der genauen Herzrate abhängig. Durch neue Röhren- und Detektorgeometrien ist auch ohne Verwendung von mehreren Herzzyklen mit modernster Technologie eine Zeitauflösung von 83ms möglich. Während die Betablocker-Gabe bei höheren Herzraten (>65–70bpm) bisher meist nötig war um eine hohe Bildqualität zu erreichen, dürfte diese in Zukunft nur noch in Ausnahmefällen notwendig sein.

Die Gefäßkontrastierung erfolgt durch eine Bolusinjektion mit einer Jodapplikationsrate von 1,8–2g Iod/s bei einer Akquisitionszeit von ca. 6–12s. Mit dieser schnellen Aufnahmedauer besteht auch die Möglichkeit der gleichzeitigen Abklärung von Aortendissektion, Lungenembolie und einer evtl. Koronarproblematik.

Lernziele:

  • Durchführung von Koronarkalk CT und Koronar CT Angiographie

  • Optimierte Koronar CT Angiographie

  • Möglichkeiten der Dosisreduktion im Herz CT

Korrespondierender Autor: Wintersperger BJ

Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistrase 15, 81377 München

E-Mail: bernd.wintersperger@med.uni-muenchen.de