Rofo 2006; 178 - VO_202_6
DOI: 10.1055/s-2006-940557

Evaluation von mediastinalen und hilären Lymphknoten mit der Mehrzeilen-Spiral-CT: Vergleich verschiedener Schichtdicken

R Eibel 1, L Mielchen 1, M Reiser 1
  • 1Ludwig-Maximilians Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Trotz der geringen Sensitivität ist die Größe der Lymphknoten (LK) in der kurzen Achse der entscheidende Parameter und Indikator für einen metastatischen Befall. Bisher wurde aber nicht untersucht, welche Schichtdicke (SD) bei der Mehrzeilen-Spiral-CT für die Evaluation der LK optimal ist, d.h. worin der Kompromiss aus der Anzahl der auszuwertenden Schichten und der bildmorphologisch eindeutigen Darstellung der jeweiligen LK besteht. Methode: 97 Patienten (38 Frauen, 59 Männer, mittleres Alter 56 Jahre) mit benignen und malignen Lungenerkrankungen wurden mit einem Mehrzeilen-Spiral-CT und folgenden Parametern untersucht: 120 kV, 120 mAs, 4×1mm Schichtdicke, Pitch 1,5, Rekonstruktion im Weichteilfenster. Jodhaltiges Kontrastmittel wurde intravenös appliziert. Aus dem Rohdatensatz wurden 1, 3, 5, 10 und 20mm dicke Schichten mit einem Inkrement von 60% rekonstruiert. Zwei verblindete Untersucher werteten voneinander unabhängig die Lokalisation und die Größe der mediastinalen und hilären LK aus. Die Ergebnisse wurden mit der Oneway-Varianzanalyse evaluiert. Die Interobserver-Übereinstimmung wurde mit dem kappa-Test bestimmt. Ergebnis: Zwischen 1 und 3mm SD fand sich kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der LK-Lokalisation und –Größe (p 0,996). Im Gegensatz dazu ließen sich mit 5, 10 und 20mm rekonstruierter SD signifikant weniger LK nachweisen, die Größe der LK in der kurzen Achse wurde aber systematisch überschätzt (p 0,016, 0,002 and 0,000). Die Interobserver-Übereinstimmung war sehr gut und hatte einen kappa-Wert von 0,87. Schlussfolgerung: 3mm SD ist für die Evaluation der hilären und mediastinalen LK ausreichend. Dünnere Schichten führen zu keiner besseren Auflösung der LK-Zahl und –Größe. Ab 5mm SD werden aufgrund des Partialvolumeneffektes kleinere LK entweder übersehen oder fälschlich mehrere kleine für einen pathologisch vergrößerten LK gehalten. Dies kann zu falsch-positiven Ergebnissen beim Staging von Malignomen führen.

Korrespondierender Autor: Eibel R

Ludwig-Maximilians Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Ziemssenstr. 1, 80336 München

E-Mail: Roger.Eibel@med.uni-muenchen.de