Rofo 2006; 178 - VO_202_9
DOI: 10.1055/s-2006-940560

Kontrastmittelangehobene oder native PET/CT für die Therapieplanung des Bronchialkarzinoms?

C Pfannenberg 1, P Aschoff 1, SM Eschmann 1, F Paulsen 1, A Rieger 1, CD Claussen 1
  • 1Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Abteilung Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Vergleich der kontrastangehobenen PET/CT in Standarddosis (KM-CT) mit der nativen PET/CT in Low-dose-Technik (LD-CT) im Rahmen der Therapieplanung beim Bronchial-Karzinom (BC). Methode: In einer retrospektiven Analyse wurden 46 konsekutive Patienten mit histologisch gesichertem BC (67% zentral, 33% peripher) ausgewertet, die zum Primärstaging (83%) oder Restaging (17%) im Rahmen der Therapieplanung mittels FDG-PET/CT untersucht wurden. Das Untersuchungsprotokoll beinhaltete eine initiale native Ganzkörper low-dose-CT (30 mAs) zur Schwächungskorrektur, eine mehrphasische kontrastangehobene CT (120–160 mAs, 120ml Ultravist 370, flow 2ml/s) und eine Ganzkörper PET(400 MBq 18F-FDG). Die Fusionsbilder von PET mit LD-CT und PET mit KM-CT wurden separat analysiert. Die Ergebnisse wurden bezüglich TNM-Klassifikation, Beurteilbarkeit der Tumorausdehnung für OP- und RT-Planung sowie onkologisch und nicht-onkologisch relevanter Zusatzbefunde im Konsensus verglichen. Ergebnis: Die Patienten wurden mittels FDG-PET/CT wie folgt klassifiziert: T4:54%, T3:9%, T2:26%, T1:2%, T0:9%, N3:35%, N2:22%, N1:7%, N0:37%, M1:15%, M0:67%.

Bei 8/46 (17%) Patienten ergaben sich durch die kontrastangehobene standard-dose PET/CT keine relevanten Zusatzbefunde im Vergleich zur nativen low-dose PET/CT. Bei 38 Patienten ergaben sich folgende Zusatzinformationen durch das diagnostische CT: Bei 6 (15%) Patienten (5/6 zentrales BC, 6/6 Stadium T4) war das T-Staging und bei 1 Patient das M-Staging ausschließlich mit KM möglich. Bei 28 (61%) Patienten konnte eine korrekte Beurteilung der Tumorausdehnung (Primärtumor:24/42 Pat, LK:22/29 Pat, Fernmetastasen:2/15 Pat.) für die OP- bzw. RT-Planung nur auf der Grundlage des KM-CT erfolgen, ohne dass sich jedoch Änderungen im TNM-Stadium ergaben. Die Änderungen der Primärtumor-Beurteilung betrafen zu 92% Patienten mit zentralem BC. Bei 9 Patienten fanden sich im KM-CT therapie- oder kontrollbedürftige, vom BC unabhängige Zusatzbefunde. Schlussfolgerung: Für Patienten mit fortgeschrittenem BC bietet die PET/CT mit integriertem diagnostischen CT im Vergleich zur low-dose PET/CT bei 2/3 der Patienten eindeutige Vorteile in der korrekten Beurteilung der Tumorausdehnung zur Op- bzw. RT-Planung. Eine Änderung der TNM-Stagings ergab sich jedoch nur bei 15% der Patienten und betraf in 6/7 Fällen den Primärtumor.

Korrespondierender Autor: Pfannenberg C

Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Abteilung Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str.3, 72076 Tübingen

E-Mail: christina.pfannenberg@med.uni-tuebingen.de