Rofo 2006; 178 - VO_203_7
DOI: 10.1055/s-2006-940567

Ist die applizierte Energie ein verlässlicher Parameter zur Vorhersage der induzierten Koagulationsnekrose nach laserinduzierter Thermotherapie (LITT)?

M Mack 1, D Proschek 1, K Eichler 1, JO Balzer 1, J Flöter 1, TJ Vogl 1
  • 1Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt

Ziele: Ziel der Studie war die Analyse der Korrelation zwischen applizierter Energie und induzierter Koagulationsnekrose. Methode: Im Rahmen dieser Studie wurde das Volumen von Metastasen (n=3820) und das Volumen der laserinduzierten Koagulationsnekrosen mit der applizierten Energie korreliert. Die Metastasen wurden dabei in 4 Gruppen entsprechend der Größe unterteilt: maximaler Durchmesser <2cm=Gruppe 1 (36,7%), 2–3cm=Gruppe 2 (32,2%), 3–4cm=Gruppe 3 (16,6%) und >4cm=Gruppe 4 (14,4%). Der Kendall's und der Spearman's Test wurden zur Auswertung der Korrelation durchgeführt. Ergebnis: Die mittlere applizierte Energie in Gruppe 1 betrug 52,3 KJ (Bereich 1,7–49,7 KJ), in Gruppe 2 betrug die applizierte Energie 90,5 KJ (Bereich 4,7–361,4), in Gruppe drei 127,6 KJ (5,9–452,6 KJ), und in Gruppe vier 180,8 KJ (10,4–515,0 KJ). Der Kendall's Korrelation Koeffizient betrug dabei 0,475, der Spearman's Korrelation Koeffizient betrug 0,650) und entspricht damit einer statistisch signifikanten Korrelation (p<0.01). Es wurden jedoch sehr unterschiedliche Nekrosevolumina mit einer bestimmten Energiemenge erreicht. Eine applizierte Energie von 10–20 KJ resultierte in einem mittleren Nekrosevolumen von 24,8ml (Bereich 3,2–150,3ml), eine Energie von 20–30 KJ resultierte in einem mittleren Nekrosevolumen von 24,2ml (Bereich 1,5–280ml). Die mittlere appliziere Energie war bei kolorektalen Lebermetastasen höher als in Lebermetastasen des Mammakarzinoms und im HCC (Gruppe1: 54,3 KJ vs. 51,32 KJ vs. 41,8 KJ; Gruppe2: 94,6 KJ vs. 90,0 KJ vs. 73,4 KJ; Gruppe3: 133,5 KJ vs. 123,9 KJ vs. 117,92 KJ, Gruppe4: 188,6 KJ vs. 182,6 KJ vs. 146,21 KJ). Schlussfolgerung: Es besteht eine gewisse Korrelation zwischen der applizierten Energie und dem induzierten Volumen der Koagulationsnekrosen. Aufgrund der jedoch vorhandenen großen Streubreite ist die applizierte Energie kein ausreichend sicherer Indikator für die Abschätzung der zu erwartenden Koagulationsnekrose.

Korrespondierender Autor: Mack MG

Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt

E-Mail: martinmack@arcor.de