Rofo 2006; 178 - VO_204_2
DOI: 10.1055/s-2006-940571

Vergleich von Ganzkörper-MRT und FDG-PET bei der Detektion von systemischen, pathologischen Veränderungen im Kindesalter. Vorläufige Ergebnisse einer prospektiven Studie.

S Krohmer 1, A Krausse 1, R Kluge 1, I Sorge 1, T Kahn 1, W Hirsch 1
  • 1Universität Leipzig, Diagnostische Radiologie, Leipzig

Ziele: Ziel der Arbeit war es, die beiden Ganzkörperuntersuchungsverfahren PET und Ganzkörper-MRT (GK-MRT) in ihrer Wertigkeit bei der Suche von pathologischen Läsionen bei multifokalen Erkrankungen des Kindesalters zu vergleichen. Es sollte geprüft werden, ob die GK-MRT bei Kindern in Ausbreitungsdiagnostik von tumorösen Erkrankungen eingesetzt werden kann. Zusätzlich wurde die Sensitivität einzelner Sequenzen und Orientierungen untersucht. Methode: Bei 21 Kindern mit tumorösen Erkrankungen wurde eine FDG-PET und eine GK-MRT in einem engen zeitlichen Zusammenhang durchgeführt. Zusätzlich erfolgte eine dezidierte Schnittbilddiagnostik von allen suspekt erscheinenden Läsionen mit MRT/CT. Die Auswertung erfolgte geblindet durch je 2 Untersucher im Konsensusverfahren. Koronare T1-TSE- und T2-STIR-Sequenzen mit einer 256×256 Matrix sowie axiale T2-STIR wurden akquiriert. Die GK-MRT wurde an einem 1,5 T Gerät (Fa Phillips) mit Verwendung einer Q-Body-Spule durchgeführt. Als positiver Goldstandart wurden alle Befunde festgelegt, die sowohl in der PET als auch mittels detaillierter Schnittbildgebung in gleicher Lokalisation nachweisbar waren. Ergebnis: Alle entsprechend unseres Goldstandards positive Läsionen (29) wurden mit der GK-MRT gefunden. Somit ergab sich eine 100%-ige Sensitivität der GK-MRT bei Detektion der Läsionen bei Kindern mit multifokalen Erkrankungen. Der positive Vorhersagewert (PPV) der GK-MRT war dagegen gering. Es fanden sich mittels der dezidierten Schnittbildgebung 18 suspekte Läsionen, welche in PET nicht nachweisbar waren, 11 Läsionen davon waren auch in der GK-MRT zu sehen. Bei den 7 in der GK-MRT nicht gesehenen Läsionen handelte es sich ausschließlich um residuales Narbengewebe im Restaging nach Chemotherapie. Schlussfolgerung: 1) GK-MRT ist eine sensitive Methode bei Detektion pathologischer Läsionen bei multifokalen Erkrankungen im Kindesalter, insbesondere im initialen Staging.

2) Die transversale T2-STIR-Sequenz ist am sensitivsten, kann jedoch nicht als alleinige Sequenz eingesetzt werden.

3) Problematisch erscheint der Nachweis von kleinen, aber pathologischen LK, insbesondere im Restaging nach Chemotherapie.

Korrespondierender Autor: Krohmer S

Universität Leipzig, Diagnostische Radiologie, Österreicherweg 16, 04289 Leipzig

E-Mail: swetlana.krohmer@tiscali.de