Rofo 2006; 178 - VO_213_2
DOI: 10.1055/s-2006-940638

CT-gestützte thorakale und lumbale Sympathikusblockade als Therapieoption bei CRPS der oberen und unteren Extremität nach Traumata

J Nickel 1, S Radmer 2, M Sparmann 2, R Andresen 1
  • 1KMG Klinikum Güstrow, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Rostock, Interventionelle Radiologie und Bildgebende Diagnostik, Güstrow
  • 2Berlin

Ziele: Ziel dieser Arbeit ist es zu überprüfen, inwieweit Patienten mit einem chronischen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS I) von einer unterstützenden Sympathikusblockade profitieren. Methode: Bei 25 Patienten (Alter 15–58 Jahre) mit einem primären CRPS I nach Traumata wurde neben einer intensivierten Physiotherapie eine dreimalige Sympathikusblockade im Abstand von zwei Tagen durchgeführt. Die CT-gestützte Punktion erfolgte in Bauchlage thorakal in Höhe des 2. bis 3. Brustwirbelkörpers und lumbal in Höhe der Bogenwurzel von LWK 3. Bei korrekter paravertebraler Lage der 10 bzw. 15cm langen, 22 G Seibel-Grönemeier Nadel erfolgte die Applikation von 6–10ml Carbostesin 0.5%. Durch geringe Kontrastmittelbeimengungen ließ sich Verteilung des Sympathikolytikums im Kontrollscan visualisieren. Vor und nach Intervention wurde bei allen Patienten eine FKDS der betroffenen Extremitätenarterien durchgeführt. Ergebnis: Bei allen Patienten gelang die korrekte Platzierung der Injektionsnadel komplikationslos. Es zeigte sich eine regelrechte Verteilung des Medikamentengemisches. Nach der Intervention gaben alle Patienten eine unmittelbar eintretende deutliche Schmerzreduktion an, 20/25 Patienten zeigten eine vollständige Restitutio ad integrum im Verlauf. Die Zunahme der peripheren Durchblutung zeigte sich in einem Temperaturanstieg der behandelten Extremität, sowie durch eine signifikante Flusssteigerung in der FKDS. Schlussfolgerung: Die CT-gestützte temporäre Sympathikusblockade ist eine effektive und komplikationsarme therapeutische Option zur unterstützenden Behandlung von Patienten mit CRPS I. Bei entsprechender Klinik sollte frühzeitig diese Intervention im Sinne eines multimodalen Therapiekonzeptes erfolgen.

Korrespondierender Autor: Nickel J

KMG Klinikum Güstrow, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Rostock, Interventionelle Radiologie und Bildgebende Diagnostik, F.-Trendelenburg-Allee 1, 18273 Güstrow

E-Mail: jnickel@kmg.ag