Rofo 2006; 178 - VO_213_4
DOI: 10.1055/s-2006-940640

Transarterielle Chemoperfusion/embolisation des Beckens – Ergebnisse bei Rezidivtumoren und Lymphknotenmetastasen

R Bauer 1, S Zangos 1, K Eichler 1, R Keilhauer 2, U Jakob 2, JO Balzer 1, TJ Vogl 1
  • 1Universitätsklinikum Frankfurt a.M., Radiologie, Frankfurt
  • 2Bad Heilbrunn

Ziele: Evaluation der ambulanten lokoregionären transarteriellen Chemoperfusion/embolisation mittels eines in pelvinen Gefäßen platzierten Katheters bei Rezidiven und Lymphknotenmetastasen maligner Tumoren anhand des Ansprechens der Tumorgröße und des Überlebens. Methode: Zwischen 01.07.2003 und 31.08.2005 wurden an unserer Klinik bei 23 Patienten insgesamt 123 ambulante transarterielle Chemoperfusionen/embolisationen in vierwöchigen Abständen durchgeführt – im Durchschnitt 5 Behandlungen pro Patient. Als Chemotherapeutika kamen dabei Mitomycin C in Kombination mit Gemcitabin in der Dosierung 8,5mg/m2 bzw. 1000mg/m2 KOF zum Einsatz. Die Medikation lief dabei über 60min mittels Perfusor durch den im tumorversorgenden Gefäß platzierten Katheter ein. Bei einer Patientin wurde die Embolisation durchgeführt (insg. 6 Sitzungen). Nach der Behandlung erfolgte entweder am gleichen oder am folgenden Tag eine volumetrische Kontrolle des Befundes mittels CT und MRT. Ergebnis: Alle Patienten tolerierten das ambulante Therapiemanagement gut ohne relevante Komplikationen. Klinisch zeigten alle Patienten eine signifikante Verbesserung der Beschwerdesymptomatik wie Schmerzen, Obstipation oder Harnabflussstörungen. Bezüglich der Tumorgröße konnte nach RECIST bei 47,8% (n=11) der Patienten eine „stable disease“, bei 17,4% (n=4) eine „partial response“ und bei 34,8% (n=8) eine „progressive disease“ verifiziert werden. Somit zeigte sich bei 65,2% der Patienten ein positives Ansprechen der Tumorgröße auf die Therapie. Das durchschnittliche Überleben seit ED lag bei 69,0 +/- 46,0 (20–201) Monaten, seit Beginn der lokalen transarteriellen Chemotherapie bei 11,3 +/- 6,4 (3–25) Monaten. Schlussfolgerung: Die transarterielle Chemoperfusion/embolisation stellt ein minimal invasives, ambulant einsetzbares Verfahren der Therapie von Neoplasien im Becken dar. Die Zielsetzung dabei ist die symptomatische Verbesserung lokaler tumorassoziierter Beschwerden bis hin zum Erreichen eines verbesserten Überlebens.

Korrespondierender Autor: Bauer R

Universitätsklinikum Frankfurt a.M., Radiologie, Bergstraße 3, 91227 Leinburg

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