Rofo 2006; 178 - VO_216_1
DOI: 10.1055/s-2006-940650

Einflüsse von Designfaktoren von Stents: was verhindert die Restenose mehr?

L Grenacher 1, S Stampfl 1, C Sommer 1, H Thierjung 1, C Rehnitz 1, U Stampfl 1, I Berger 1, GW Kauffmann 1, GM Richter 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Heidelberg, Radiodiagnostik, Heidelberg

Ziele: Einfluss von Strebendicke und Strebenverlauf auf die Restenoserate von Stents im Kaninchenmodell Methode: Ein ballonexpandierbarer Stent (20mm Länge, Durchmesser 3mm in expandiertem Zustand) aus rostfreiem Edelstahl mit „Kronendesign“ (=Wandspannungsoptimiert) oder „Wavedesign“ (=Einheilungsoptimiert) sowie Strebendicken von 50 vs. 100µm wurde bilateral in Iliakalarterien von 20 New-Zealand White Kaninchen implantiert.

Die Auswertung zur Restenosebeurteilung erfolgte mittels Angiographie und Lichtmikroskopie nach Gefäßdurchmesser, intimaler Überwuchsfläche und Injury-Score im 12- und 24-Wochen Follow-up. Ergebnis: Ausgewertet wurden wegen des vorzeitigen Todes von 3 Versuchstieren 17 Tiere mit 34 Stents (n=18 Kronendesign, n=16 Wavestents).

Es ergab sich ein höherer mittlerer Gefäßdurchmesser (2.85mm) zugunsten des Kronendesign im Vergleich mit dem Wavedesign (1.9mm), der statistisch signifikant war (p=0.04). Die neointimale Reaktion des Wavedesigns war zwar in allen Gruppen niedriger, aber nicht statistisch signifikant kleiner als im Kronendesign.

Bezüglich der Strebendicke waren die dünneren Stentstreben gegenüber den dickeren Streben vorteilhaft. Schlussfolgerung: Designfaktoren von Stents spielen eine wesentliche Rolle in der Restenoserate von Stents. Das Kronendesign ist dabei dem Wavedesign wegen seiner deutlich höheren Expansionskraft überlegen trotz dessen besserer Neointimaentwicklung, da dieser positive Effekt durch „negatives Remodelling“ wieder wettgemacht wird.

Korrespondierender Autor: Grenacher L

Radiologische Universitätsklinik Heidelberg, Radiodiagnostik, INF 110, 69120 Heidelberg

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