Rofo 2006; 178 - VO_217_2
DOI: 10.1055/s-2006-940655

Ganzkörper MR Angiographie bei 3.0T mittels eines MR Tomographen mit 32 unabhängigen Empfangskanälen und hohen parallelen Bildgebungsfaktoren

M Fenchel 1, K Nael 2, M Kerishnam 2, G Laub 2, JP Finn 2, U Kramer 1, S Miller 1, S Rühm 2
  • 1Eberhard-Karls-Universität, Radiologie, Tübingen
  • 2Los Angeles

Ziele: Ganzkörper MR-Angiographie (MRA) Protokolle sind weiterhin limitiert durch die maximal erzielbare Ortsauflösung bedingt durch Restriktionen bezüglich Signal-zu-Rauschen (S/R) und Messzeit. Die Ganzkörper MRA mit einem 3,0 T MR Tomographen mit 32 unabhängigen Empfangskanälen und dadurch hohen parallelen Bildgebungsfaktoren erlaubt potentiell höher aufgelöste Datensätze zu akquirieren Methode: Bei zehn gesunde Probanden und vier Patienten mit Verdacht auf periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) (6 Männer, 8 Frauen, Alter 23–68 Jahre) wurden kontrastangehobene Ganzkörper MR Angiographien in 4 Stationen mit einem 3,0 T MR Tomographen durchgeführt. Das Injektionsprotokoll umfasste zwei Kontrastmittel (KM) Injektionen, wobei Station I (Kopf- und Halsgefäße sowie thorakale Gefäße) und IV (Unterschenkelgefäße) nach der ersten KM Gabe aufgenommen wurden, gefolgt von Station II (Abdomen- und Beckengefäße) und Station III (Oberschenkelgefäße) nach einer zweiten KM Injektion. Hohe parallele Bildgebungsfaktoren (generalized autocalibrating partially parallel acquisitions (GRAPPA) x3 für Stationen I-III, GRAPPA x4 für Station IV) erlaubten eine hohe Ortsauflösung der 3D Datensätze mit einer Voxelgröße von weniger als 1 mm3 in allen 4 Stationen. Die Bildqualität der arteriellen Segmente, Vorhandensein von venösen Überlagerungen, Artefakte sowie mögliche Gefäßstenosen wurden von zwei erfahrenen Radiologen unabhängig beurteilt. Ergebnis: Die große Mehrzahl der arteriellen Segmente (635/644) wurde von der Ganzkörper MRA mit hoher diagnostischer Bildqualität in allen 4 Stationen erfasst. Der Vergleich der Bildqualität zwischen den zwei Untersuchern ergab keine signifikanten Unterschiede (p=0.57). Sowohl venöse Überlagerungen, wie auch Artefakte waren minimal und haben in keinem Probanden/Patienten die Beurteilbarkeit der Gefäßsegmente beeinträchtigt. 59 und 55 arterielle Segmente wurden von Untersucher 1 und Untersucher 2 als stenosiert betrachtet. Zwischen beiden Untersuchern ergab sich bezüglich der Beurteilung der Gefäßstenosen eine hohe Übereinstimmung (κ=0.92, 95% CI 0.86, 0.96). Schlussfolgerung: Die Ganzkörper MRA ist bei 3,0T mit hoher Bildqualität durchführbar. Durch eine neue Oberflächenspulentechnologie können MRA Datensätze mit hohen Beschleunigungsfaktoren und somit exzellenter Ortsauflösung (<1mm3) akquiriert werden.

Korrespondierender Autor: Fenchel M

Eberhard-Karls-Universität, Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

E-Mail: michael.fenchel@med.uni-tuebingen.de