Rofo 2006; 178 - VO_222_3
DOI: 10.1055/s-2006-940675

Kombination aus transarterieller Chemoembolisation (TACE) und nachfolgender perkutaner Ethanolinstillation (PEI) bei Patienten mit nicht resektablen hepatozellulären Karzinomen (HCC)

TD Kirchhoff 1, A Dettmer 1, JS Bleck 1, A Chavan 2, H Rosenthal 1, MP Manns 1, M Galanski 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische Radiologie, Hannover
  • 2Oldenburg

Ziele: Vergleich der Ergebnisse nach Kombination aus einmaliger TACE und nachfolgender PEI vs. alleiniger PEI hinsichtlich der Überlebenswahrscheinlichkeit bei Patienten mit fortgeschrittenen nicht resektablen HCC. Methode: Gemäß einer interdisziplinären Therapiestratifizierung wurden alle zwischen 1999 und 2003 kombiniert mittels TACE und PEI (n=37) oder mittels PEI allein (n=34) behandelten Patienten in die prospektive Analyse eingeschlossen. Die beiden Gruppen wurden auf Unterschiede hinsichtlich klinischer, laborchemischer und demographischer Ausgangsparameter geprüft. In Kaplan-Meier Analysen wurde das Gesamtüberleben beider Behandlungsgruppen gegenübergestellt. Zur Kontrolle für die Unterschiede im Ausgangsstatus der Gruppen wurde eine multivariate Regression für ein Langzeitüberleben von mehr als drei Jahren unter Einschluss aller abweichenden klinischen Parameter durchgeführt. Ergebnis: Die Stratifizierung zu den Therapieoptionen zeigt Unterschiede vor allem hinsichtlich Okuda-Score, portalvenöser Thrombosen, Aszites, Tumoranzahl, maximaler Tumorgröße und der Laborparameter CHE, Bilirubin und AST (p<0,05). In den Kaplan-Meier-Analysen ist ein Überlebensvorteil zugunsten der Kombinationstherapie festzustellen (logrank: p<0,001). Die Überlebenswahrscheinlichkeiten betragen für 1, 3 und 5 Jahre nach Kombinationstherapie 90%, 52% und 43%, nach alleiniger PEI 65%, 50% und 37%. Auch bei Kontrolle für die differierenden Ausgangsparameter der Patientengruppen lässt sich in der multivariaten Regression die Therapieoption als unabhängiger Prädiktor identifizieren. Die Kombination aus TACE und PEI ist mit einer vierfach höheren Wahrscheinlichkeit eines Langzeitüberlebens assoziiert (OR=4,3; CI=1,2–14,7). Schlussfolgerung: Die Kombination aus TACE und PEI ist auch bei fortgeschrittenen HCC mit einem unabhängigen langfristigen Überlebensvorteil gegenüber alleiniger PEI-Therapie assoziiert.

Korrespondierender Autor: Kirchhoff TD

Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische Radiologie, Carl-Neuberg-Str.1, 30625 Hannover

E-Mail: kirchhoff.timm@mh-hannover.de