Rofo 2006; 178 - VO_226_7
DOI: 10.1055/s-2006-940712

Verbesserte Erkennung der myokardialen Perfusion und der Vitalität mit dem MR Blutpoolkontrastmittel P792

D Peukert 1, N Kaufels 1, M Laule 1, J Schnorr 1, S Carme 1, M Taupitz 1, B Hamm 1, M Dewey 1
  • 1Charité, Radiologie, Berlin

Ziele: Es wurde überprüft, ob für die Magnetresonanztomographie (MRT) geeignete Blutpoolkontrastmittel neben der Darstellung der Gefäße auch eine Beurteilung der myokardialen Perfusion und der Vitalität erlauben. Methode: Wir haben mit einem optimierten Protokoll für die Bildgebung die myokardiale Perfusion und Vitalität mit dem Blutpoolkontrastmittel P792 (0,026 mmol/kg, doppelte klinische Dosis, Guebert, Frankreich) untersucht im Tierexperiment des nicht-reperfundierten Myokardinfarktes untersucht. Zum Vergleich der Ergebnisse wurde das extrazelluläre Kontrastmittel Gd-DOTA (0,1mmol/kg) verabreicht. Jeweils zwei Tage nach der Präparation der Minischweine (n=6) wurde die auf Kontrastmittel basierende Untersuchung des Herzens in einem 1.5-Tesla MR-Scanner vorgenommen. Dabei wurde für die Perfusionsbildgebung eine saturation-recovery-state free precession Sequenz und für die Darstellung der Vitalität eine inversion-recovery fast low-angle shot Sequenz genutzt. Ergebnis: Es hat sich gezeigt, dass sich eine exaktere Darstellung der minder perfundierten Areale mit P792 (17,2±11,1%) als mit Gd-DOTA (13,7±8,0%) im Vergleich zur Histomorphologie mit Mikrosphären als Goldstandard (18,2±9,8%) erreichen lässt. Außerdem gelang mit P792 eine Darstellung des ischämischen Areals über bis zu 30min nach intravenöser Injektion. Die Signalintensitätsänderung im Myokard während des First Pass war für P792 nicht signifikant höher als für Gd-DOTA (140,3±64,4% vs. 123,3±22,5%, p=0,56). Die Darstellung der Vitalität war mit hoher Genauigkeit mit P792 (11,1±7,1%) im Vergleich zu Gd-DOTA (12,1±8,2%) und der Histologie mit 2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid (12,2±8,0%) möglich. Schlussfolgerung: Das in unserer Studie verwendete Blutpoolkontrastmittel P792 erlaubt durch das optimierte Infusionsprotokoll eine Darstellung der Perfusionsverhältnisse im Herzen über einen Zeitraum von 30min und im First Pass mit höherer Genauigkeit als Gd-DOTA. Des weiteren ist eine Beurteilung der myokardialen Vitalität möglich.

Korrespondierender Autor: Peukert D

Charité, Radiologie, Schumannstraße 20/21, 10117 Berlin

E-Mail: daniel.peukert@charite.de