Rofo 2006; 178 - VO_229_5
DOI: 10.1055/s-2006-940734

Myokardinfarktdarstellung inder MSCT mittels modellbasierter Segmentierung und perfusionsgewichteter Farbcodierung

AH Mahnken 1, E Klotz 2, M Lautenschläger 2, M Scheuering 2, D Rinck 2, G Mühlenbruch 1, RW Günther 1, JE Wildberger 1
  • 1Universitätsklinikum Aachen, Klinik für radiologische Diagnostik, Aachen
  • 2Forchheim

Ziele: Optimierung der Diagnostik des akuten Myokardinfarktes (MI) anhand der kontrastangehobenen kardialen Mehrschicht-Spiral-Computertomographie (MSCT) durch Verwendung perfusionsgewichteter Farbcodierung und halbautomatischer Segmentierung des linksventrikulären Myokard. Methode: Zunächst wurde eine modellbasierte Software für die halbautomatische Erkennung der langen Achse des linken Ventrikels und der Zuordnung der linksventrikulären Myokardsegmente entwickelt. Dazu wurde eine Region-Growing Algorithmus und ein Punkt-Verteilungs-Modell verwendet. Zur Darstellung unterschiedlicher linksventrikulärer Kontrastmittelanreicherung erfolgte nach Tiefpassfilterung und Aufspreizung der Dichtewerte eine Farbcodierung. 15 Patienten (12 Männer, 57±15 Jahre) wurden mittels kontrastangehobener kardialer MSCT (16×0,75mm, 120 kV, 550 mAseff.) und MRT mit Darstellung der myokardialen Spätanreicherung nach Gabe von 0,2 mmol Gd-DTPA/kg/Körpergewicht als Goldstandard untersucht. Infarktareale wurden anhand von herkömmlichen MSCT Bildern, nachverarbeiteten MSCT Bildern und MRT Daten mit einem 17-Segment Modell des linken Ventrikel verglichen. Ergebnis: Mit der MRT wurde ein MI in 78/255 Myokardsegmenten erkannt. Die kardiale MSCT ohne Nachverarbeitung zeigte in 58/255 Segmenten eine Minderperfusion (Sensitivität 74,4%; Spezifität: 96,1%). Die nachverarbeiteten MSCT Bilder zeigten in 65/255 Segmenten infarkttypische Veränderungen (Sensitivität 83,3%; Spezifität: 96,0%). Die Übereinstimmung zwischen MRT und herkömmlicher MSCT war substantiell (κ=0.76) und konnte durch die Nachverabeitung auf κ=0.81 gesteigert werden. Schlussfolgerung: Durch die Verwendung perfusionsgewichteter Farbcodierung kann die Erkennung eines MI anhand von MSCT Daten verbessert werden Die halbautomatische Zuordnung der Infarktareale zu den einzelnen Myokardsegmenten ist möglich.

Korrespondierender Autor: Mahnken AH

Universitätsklinikum Aachen, Klinik für radiologische Diagnostik, Pauwelsstrasse 30, D-52074, Aachen

E-Mail: mahnken@rad.rwth-aachen.de